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Zwischenfruchtaussaat im Schatten des Dreschers Zwischenfruchtaussaat im Schatten des Dreschers

20.08.2025 - Der Feldabend auf dem Demonstrationsbetrieb Schlüter in Ennigerloh am 13.08.2025 stand ganz im Zeichen des systemischen Ansatzes zur Ackerfuchsschwanzkontrolle. Die Besucher konnten sich von verschiedenen Möglichkeiten zur unmittelbaren Zwischenfruchtaussaat nach dem Drusch der Gerste informieren, sowohl im Feld, als auch an den genutzten Maschinen.

Jonas Hett (LWK NRW)

Feldabend in Ennigerloh

15.08.2025, Angela Sievernich (LWK NRW)       Am 13. August 2025 war die Raps- und Getreideernte für die meisten Betriebe im Raum Ennigerloh bereits abgeschlossen, die Aussaat für das nächste Jahr hatte noch nicht begonnen. Rund 70 Besucher nutzten daher die Gelegenheit, um auf dem Demonstrationsbetrieb Schlüter in Ennigerloh einen aktuellen Blick auf die Maßnahmenflächen des Projekts zu werfen und über den Tellerrand zu blicken.

Im Rahmen des Feldabends wurden eine Zwischenfruchtfläche, die direkt nach der Wintergerstenernte ausgesät worden war, sowie eine Maisfläche, auf der der Mais im PUDAMA-Verfahren gelegt worden war, besichtigt. Außerdem waren die eingesetzten Maschinen auf dem Hof ausgestellt und wurden von den Herstellern bzw. Landwirten vorgestellt.

Zwischenfrucht im Schatten des Dreschers mit Vergleich der Aussaattechnik – Ackerfuchsschwanz biologisch regulieren

Angela Sievernich (LWK NRW)

Bereits im zweiten Jahr testet der Betrieb nun die Aussaat der Zwischenfrucht mit einem Müthing Cover Seeder. Die Aussaat erfolgt „im Schatten des Dreschers“, das heißt innerhalb eines Tages nach dem Mähdrusch. Das Stroh verbleibt dabei auf der Fläche, da der Cover seeder es zur Bedeckung des Saatguts nutzt. Die Maschine ist wie ein Mulcher aufgebaut, saugt jedoch in einem Arbeitsgang das Stroh an, verteilt das Saatgut auf dem Boden und legt anschließend das gemulchte Stroh wieder auf dem Saatgut ab und walzt es an. So erfolgt keine Bodenbearbeitung. Für dieses Verfahren eignen sich insbesondere Feinsämereien, die flach gesät werden sollten, beispielsweise Kleearten und Phacelia. Am Veranstaltungstag, ca. sechs Wochen nach der Aussaat, zeigte sich der Leindotter mit 20 cm Wuchshöhe bereits sehr gut entwickelt. Die Zwischenfrucht konnte von den insgesamt ca. 65 mm Niederschlag in der Auflaufphase profitieren. Zum Vergleich wurde die Zwischenfrucht auf einem anderen Teil der Fläche mit einer Agrisem Boss Scheiben-Direktsaatmaschine ausgesät. Auch hierbei erfolgt bei der Aussaat keine Durchmischung des Bodens, sondern lediglich ein Einschlitzen der Saat in den Boden. Aufgrund der tieferen Ablage des Saatguts im Boden zeigte sich die Zwischenfrucht in dieser Variante etwas weniger stark entwickelt. Falls nach der Aussaat keine Niederschläge folgen, wäre diese Technik jedoch im Vorteil, da das Saatgut einen besseren Bodenschluss hat.

Auch wenn der Zwischenfruchtbestand sechs Wochen nach der Aussaat noch nicht stark entwickelt war, waren bereits ausgedehnte Wurzelsysteme bis in 30 cm Tiefe zu finden. Die Motivation zur Umsetzung dieses Ansatzes besteht einerseits in der angestrebten möglichst ganzjährigen Begrünung der Fläche zur Förderung des Bodenlebens.

Zum anderen ist auch der geringere Arbeitsaufwand im Vergleich zu einem mehrfachen Stoppelsturz zu nennen. Darüber hinaus ermöglichen beide Verfahren aber auch den Verbleib von ausgefallenem Ackerfuchsschwanzsamen an der Bodenoberfläche. So wird verhindert, dass er in den Boden eingetragen und in die nächsten Jahre verschleppt wird. 

Im Rahmen des vom Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW geförderten Projekts „Alternativen zum Glyphosateinsatz“ wurde bereits gezeigt, dass eine mit dem Cover Seeder oder in Direktsaat gesäte Zwischenfrucht unmittelbar nach der Getreideernte zu einer höheren Verrottung von Ackerfuchsschwanzsamen an der Oberfläche und zu weniger stark entwickelten Ackerfuchsschwanzpflanzen im nachfolgenden Frühjahr führt. Dann wiederum ist er leichter zu bekämpfen.

Der Demonstrationsbetrieb bricht seinen Zwischenfruchtbestand im Frühjahr mit einem Treffler TGA Ultraflachgrubber um. Die flach abgeschnittenen Pflanzen liegen dann an der Bodenoberfläche und vertrocknen dort anschließend bei ausreichend trockener, sonniger Folgewitterung.

Jonas Hett (LWk NRW)

Effizienter Nährstoffeinsatz im Mais durch punktuell platzierte Unterfußdüngung

Auf einer weiteren Fläche wurde das Thema Unterfußdüngung im Mais diskutiert. Im Frühjahr wurde auf dieser Maßnahmenfläche Mais mit einer Kverneland Optima SX PUDAMA gelegt. Dabei wurde die Menge des mineralischem Unterfußdüngers (SSA) variiert und vergleichsweise bis auf 50% der betriebsüblichen Menge reduziert. Optisch sahen alle Varianten gleich gut aus. Der Hersteller verspricht eine mögliche Reduktion der Unterfußdüngermengen durch die verbesserte, punktuelle Platzierung direkt unter und neben dem Saatkorn.