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23.07.2024, Angela Sievernich (LWK NRW) Am 10.06.2024 bot der Demonstrationsbetrieb Dauermann in Steinfurt, NRW, interessierten Betrieben aus der Region einen Einblick in seine Maßnahmenflächen zur mechanischen Unkrautregulierung. Der landwirtschaftliche Betrieb mit dem Schwerpunkt Milchviehhaltung baut überwiegend Silomais und Ackergras zur Futternutzung an, darüber hinaus werden u.a. Kleegras, Wickroggen und Wintergerste auf sandigen Böden angebaut.
Der Silomais wurde in Pflugsaat gelegt, es folgten zwei Durchgänge mit Blindstriegeln und einmaligem Hacken. Für jeden Durchgang ein passendes Zeitfenster von mehreren, aufeinanderfolgenden, niederschlagsfreien Tagen zu finden, war in diesem Jahr nicht einfach. Unter ausreichend trockenen Bedingungen ermöglichen die zusätzlichen Hackwerkzeuge Fingerhacken bzw. Hohlscheiben ein Verschütten von Unkräutern in der Reihe bzw. ein Anhäufeln. In diesem Jahr funktionierte dies nur begrenzt. Auf der Fläche mit zweijährigem Kleegras als Vorfrucht war der Unkrautdruck trotz der schwierigen Bedingungen bei der mechanischen Unkrautregulierung vergleichsweise gering. Durch die mehrfache Schnittnutzung des Kleegrases werden auflaufende Unkräuter und Gräser vor der Samenreife abgeschnitten und die Samenbank im Boden reduziert, sodass der Unkraut- und Ungrasdruck in den Folgekulturen geringer ist. Auf den Flächen mit vorherigem Ackergras als Zwischenfrucht mit zweifacher Schnittnutzung nach Vorfrucht Wintergerste bestand ein hoher Unkrautdruck (Leitverunkrautung: Weißer Gänsefuß, verschiedene Hirsearten). Dieser konnte durch die mechanische Unkrautregulierung alleine nicht ausreichend reduziert werden.
Daher war in diesem Fall eine flächige Nachbehandlung mit einem Herbizid erforderlich. Dies stellt einen zusätzlich zu berücksichtigenden Kostenpunkt dar. Der Betrieb wählt zur ganzheitlichen Unkrautregulierung neben einer angepassten Fruchtfolge Maissorten mit planophiler Blattstellung. Diese können die Maisreihen zeitiger schließen und damit Unkräuter früher beschatten. Neben Mais sammelte der Betrieb in diesem Jahr erste Erfahrungen mit alternativer Unkrautregulierung in der Wintergerste. Die Sorte Julia wurde Mitte Oktober in Pflugsaat nach Vorfrucht Mais mit erhöhter Aussaatstärke (+ ca. 10%) zur Berücksichtigung eventueller Striegelverluste gesät.Da sich im Herbst zum Striegeln keine Zeitfenster ohne Niederschläge mehr ergeben hatten, musste hierfür bis ins Frühjahr gewartet werden.
Es ergaben sich im März noch zwei Termine zum Striegeln, die die Leitverunkrautung mit Windhalm und Vogelmiere weitestgehend beseitigen konnten. In diesem Jahr wurde einmalig eine Fungizidbehandlung durchgeführt. Von einem Wachstumsreglereinsatz sieht der Betrieb auf Grundlage eigener Erfahrungen mit der Futternutzung des Strohs generell ab. Dies kann als zusätzliche Maßnahme zur Unkrautregulierung betrachtet werden, da die Gerstenpflanzen durch den ausbleibenden Wachstumsreglereinsatz sehr hoch wachsen und Unkräuter so unterdrückt werden.