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Projekte zu Herdenschutz und Weidetierhaltung Projekte

Wie gelingt Weidetierhaltung? Wie funktioniert Herdenschutz? Antworten darauf suchen viele regionale, überregionale und europaweite Projekte. So entsteht Wissen für Weidetierhaltende, vermittelt über Veranstaltungen im Rahmen der Projekte und über Projektergebnisse.


BLE-geförderte Projekte

Das Bundeszentrum Weidetiere und Wolf ist ein Referat der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Die BLE hat vielfältige Aufgaben in den Bereichen Landwirtschaft, Ernährung, Ländliche Räume, Forst, Fischerei und Verbraucherschutz. Sie ist Projektträger im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).

mAInZaun – ausbruchssicherer KI-Weidezaun fürs Erkennen und Vergrämen von Wölfen

Den Ausbruch von Weidetieren verhindern, Wölfe erkennen und diese vergrämen: All das soll der mit KI ausgestattete innovative Zaun leisten. Auch der Einsatz als rein virtueller Zaun (ohne physischen Zaun) ist angedacht.

Gefahren – seien es Wölfe oder Manipulationen am Zaun durch Sturm oder Dritte – werden sofort erkannt und dem Tierhalter mitgeteilt. Polizei, Straßenmeistereien oder die Bahnaufsicht können in die Alarmierungskette eingebunden werden. Die Sensoren und weitere Bauteile verfügen über eine eigene Stromversorgung, sodass sie unabhängig von einem vorhandenen Zaun einsetzbar sind.

Der Einsatz ohne klassischen Zaun als mechanische Sperre kann zusätzliche Anwendungsgebiete auch in unwegsamen Regionen erschließen. Dies können beispielsweise temporär aktive virtuelle Schutzzäune an Straßen, Dörfern oder entlang von Wanderwegen in Tourismusgebieten bzw. Landschaftsschutzmaßnahmen sein.

Förderprogramm: Digitalisierung in der Landwirtschaft

Direkt zu mAInZaun – Forschungsprojekt zu Weidezaun mit Künstlicher Intelligenz


VerWolf – KI-Detektionssystem für Wolfsangriffe

Ziel des Projekts ist es, ein System für die Erkennung von Wolfsangriffen auf Weidetiere zu entwickeln.

Dabei tragen einzelne Weidetiere intelligente Sensor-Halsbänder. Diese senden bei bestimmten Parameterkonstellationen einen Alarm auf das Smartphone der Nutzenden. So ist eine schnelle Reaktion möglich, etwa durch eine Kontrollfahrt.

Zu den gesammelten Parametern gehören vor allem Bewegungsverläufe und Geräusche der Weidetiere. Ausgewertet werden die Parameter mithilfe Künstlicher Intelligenz.

Förderung: Programm zur Innovationsförderung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

Direkt zu VerWolf – KI-Detektionssystem für Wolfsangriffe


MindfulShepard – Sensorgurt am Schaf erkennt Fressfeinde

MindfulShepard ist ein landwirtschaftliches Informationssystem zum Verhalten von Schafen. Es erhebt mit einem Sensorgurt Daten von Schafen. Das Datenanalysetool ermittelt nicht nur das Wohlbefinden und den Gesundheitszustand von Schafen. Es erkennt auch Probleme wie die Bedrohung durch Fressfeinde, etwa Wölfe.

Dies ermöglicht ein frühzeitiges Eingreifen und eine schonende Tiernutzung sowie die Reduktion von Tierabgängen. Das vergleichsweise kostengünstige Instrument für den Herdenschutz dürfte die betriebliche Rentabilität steigern und die Gesundheits- und Remontierungskosten senken.

Förderung: Programm zur Innovationsförderung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

Direkt zum Verbundprojekt „MindfulShepard“


RoboZaun – Zaunroboter für Weidetierhaltende

Weidezäune funktionieren nur, wenn sie frei von Bewuchs bleiben. Das Freimähen verursacht aber großen Aufwand.

Im Projekt „SmartFence“ wurde im Fachgebiet Agrartechnik der Universität Kassel in Witzenhausen ein Roboter entwickelt, der autonom unter (wolfsabweisenden) Weidezäunen mähen und sie auf Störungen kontrollieren soll.

Nun soll der Weidezaun-Roboter im Projekt „RoboZaun“ bis zur Marktreife weiterentwickelt und dabei an die Gegebenheiten und Anforderungen aus der Praxis angepasst werden.

Förderung: Programm zur Innovationsförderung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

Direkt zum Zaunroboter


DVL-Herdenschutzprojekt

DVL Logo

Herdenschutz in der Weidetierhaltung: Praxisgerechte Aufbereitung von Erfahrungen und Schulungen zu Lösungsansätzen für eine Beratung von Landwirtschaftsbetrieben

Das übergeordnete Ziel des Vorhabens ist die Verbesserung des Herdenschutzes in der Weidetierhaltung und damit die Vermeidung von Wolfsübergriffen auf landwirtschaftliche Nutztiere. Der DVL will Weidetierhalter*innen und Multiplikatoren informieren, weiterbilden und unterstützen, damit sie Risiken einschätzen und Vorsorgemaßnahmen treffen können.

Diese Ziele sollen durch bundesweiten Wissenstransfer erreicht werden. Der DVL sammelt Erkenntnisse sowie Praxiserfahrungen zum Herdenschutz aus dem Bundesländern und ermöglicht den Austausch und die Weiterbildung von Weidetierhalter*innen. Landwirte, Landschaftspflegeorganisationen und weitere Akteure sollen in die Lage versetzt werden, Betriebe zum Herdenschutz zu begleiten und zu beraten.

Aktivitäten:

  • Durchführung von Schulungen und Exkursionen für Weidetierhalter*innen, Landschaftspflegeorganisationen und weiteren Akteuren
  • Aufbau eines Expertengremiums
  • Auswahl von Demonstrationsbetrieben, die bereits Herdenschutz etabliert haben und Erfahrungen weitergeben möchten
  • Durchführung von Modellprojekten zu ausgewählten Aspekten des Herdenschutzes
  • Organisation von Tagungen
  • Publikation von Fachinformationen und Öffentlichkeitsarbeit

Fördermittelgeber

Das Projekt ist Teil der Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz in der Projektphase Wissen – Dialog - Praxis. Die Förderung erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).

Ihr direkter Link zum DVL-Herdenschutzprojekt

Weitere Informationen unter mud-tierschutz.de

Das MuD-Projekt „Herdenschutz in der Weidetierhaltung“ endete zum 31. Oktober 2024. Die Projekthomepage bleibt weiter online, wird jedoch nicht mehr aktualisiert. Ein Zugriff auf die Praxiskapitel HerdenschutzVeranstaltungsmitschnitte und Herdenschutzfilme bleibt weiterhin bestehen.


Weitere Projekte

Herdenschutzprojekt Südschwarzwald

Betriebsbegleitende Umsetzung von Herdenschutzmaßnahmen auf ausgewählten Flächen im Südschwarzwald mit Schwerpunkt Rind

Das Herdenschutzprojekt Südschwarzwald ist im Oktober 2023 gestartet. Vier Jahre lang soll es im Südschwarzwald Betriebe mit dem Schwerpunkt Rinderhaltung dabei begleiten, Herdenschutzmaßnahmen zu entwickeln und umzusetzen. Außerdem soll es Behörden sensibilisieren und regionale Netzwerke aufbauen.

Die drei Projektträger sind der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband (BLHV), der Naturpark Südschwarzwald und die Erzeugergemeinschaft Schwarzwald Bio-Weiderind. Über deren Netzwerke wird das Herdenschutzprojekt Südschwarzwald Wissen zu Möglichkeiten und Förderungen für Herdenschutzmaßnahmen an tierhaltende Betriebe transferieren. Ziel ist es, die Handlungsfähigkeit der Betriebe zu stärken.

Fachliche Unterstützung bieten die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg sowie das Landwirtschaftliche Zentrum Baden-Württemberg.

Aktivitäten:

  • Organisation von Veranstaltungen für Tierhaltende zum Thema Herdenschutz beim Rind mit Gruppenberatungen
  • Intensive Begleitung der Projektbetriebe bei der Planung, Umsetzung und Instandhaltung der Herdenschutzmaßnahmen
  • Austausch mit politischen Entscheidungspersonen und verschiedenen Interessensverbänden
  • Etablierung und Stärkung regionaler Netze

Fördermittelgeber:

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg

Direkt zum Herdenschutzprojekt Südschwarzwald


LIFEstockProtect – Verbreitung von Herdenschutz-Wissen im deutschsprachigen Raum

LIFEstockProtect will Weidetierhaltende im deutschsprachigen Raum beim Herdenschutz unterstützen.

Dazu veranstaltet LIFEstockProtect vielfältige Kurse und leistet breitgefächerte Kommunikationsarbeit, um Herdenschutzmaßnahmen zu veranschaulichen und durchzuführen.

Für das Gemeinschaftsprojekt haben sich landwirtschaftliche Organisationen zusammengeschlossen und Akteur:innen aus Wissenschaft, Naturschutz, Herdenschutz und weiteren Bereichen eingebunden.

Förderung: Programm LIFE der Europäischen Union

Direkt zum Herdenschutzprojekt LIFEstockProtect 


Forschungsprojekt: Kommunikationsstrategien für die naturnahe Schafhaltung

Im Projekt Inwert Ökosystem Schaf – Inwertsetzung der Ökosystemleistungen der extensiven Schafhaltung ist die zentrale Forschungsfrage: Wie können die gesellschaftlichen Leistungen der extensiven Schafhaltung vermarktet werden? Dabei werden die Ressourcen Lamm- und Schaffleisch, touristische Dienstleistungen und Schafwolle betrachtet. Im Vordergrund des Projektes stehen Zielgruppenanalysen, Marktuntersuchungen, die Potentiale und Hemmnisse für die Inwertsetzung der naturnahen Schafhaltung benennen und Lösungsansätze entwicklen.

Förderung: Bundesmittel, Landesmittel

Direkt zum Forschungsprojekt


Forschungsvorhaben: Weiterentwicklung des Herdenschutzes in Baden-Württemberg

Seit 2015 in Baden-Württemberg erstmals wieder Wölfe nachgewiesen wurden, findet aktuell eine dynamische Besiedlung, ausgehend von den nördlichen Bundesländern sowie Tieren aus den Nachbarstaaten, statt. Mit der Zunahme der Wolfspopulation steigt das Konfliktpotenzial mit Tierhaltenden, insbesondere, wenn Übergriffe auf Nutztiere zunehmen. Da Herdenschutzmaßnahmen durch die Ausrottung der großen Beutegreifer in vielen Ländern überflüssig wurden, muss ihr Einsatz auch in Deutschland erst wieder erlernt und etabliert werde. Die flächendeckende Umsetzung präventiver und auf die jeweiligen betrieblichen Gegebenheiten, das Weidemanagement und die Nutztierart abgestimmte Herdenschutzmaßnahmen kann wirksam helfen, Nutztiere zu schützen und das Konfliktpotential zu minimieren.

Das Forschungsvorhaben „Weiterentwicklung des Herdenschutzes in Baden-Württemberg“ wird vom Institut für Landschaft und Umwelt (ILU) in enger Zusammenarbeit mit der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt BW (FVA) bearbeitet und vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg gefördert. Mit unterschiedlichen Ansätzen und Teilprojekten zielt das Vorhaben darauf ab, den Herdenschutz in Baden-Württemberg zu stärken und weiterzuentwickeln.

Förderung: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg

Direkt zum Forschungsprojekt


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Letzte Änderung dieser Seite am 10.04.2025