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Forschungslandschaft Weidetiere und Wolf Weidetiere und Wolf

Forschung für Praxis, Gesellschaft und Politik: zum Themenkomplex Weidetiere und Wolf wird vielfältig und international geforscht. Wie sieht die aktuelle Forschungslandschaft aus und welche Wissenslücken gibt es noch?

braune Schafe ginter Elektrozaunnetz an das ein Schild mit dem Wort Kontrollgruppe angebracht ist
Herdenschutz von Weidetieren wie Schafen ist ein Fokus der Forschung.
Quelle: ©BLE, Bonn/ Foto Dominic Menzler

Forschende in Deutschland, Europa und weltweit wollen herausfinden, wie Wölfe in der Natur und Kulturlandschaft leben. Die Forschung zu Wolfsökologie und sozial-ökonomischen Themen rund um Weidetiere, Wolf und Herdenschutz hilft dabei, die Auswirkungen der Wolfsvorkommen auf die Weidetierhaltung besser beurteilen zu können und gibt wichtige Impulse für die Praxis. Ein besseres Verständnis des Verhaltens von Wölfen kann zudem zu einem versachlichten Diskurs in Gesellschaft und Politik beitragen.

BZWW-Workshop „Forschungslandschaft Weidetiere und Wolf“

Beispielbild eines Kalenders bei dem am 20. Tag eines nicht weiter definierten Monats einen grünen Pin und das Wort Workshop vermerkt hat
Quelle: XtockImages/via Getty Images

Am 20. Oktober 2022 veranstaltete das Bundeszentrum Weidetiere und Wolf (BZWW) den Online-Workshop „Forschungslandschaft Weidetiere und Wolf“. Ziel der Veranstaltung war es, einen Überblick zu laufenden Forschungsarbeiten zu bekommen, wichtige Forschungserkenntnisse für die Praxis zusammenzutragen und den zukünftigen Forschungsbedarf  zu identifizieren.

Workshop-Ergebnisse: Zukünftige Forschungsbedarfe

In Kleingruppenarbeit wurde von den Workshop-Teilnehmenden eine Reihe an Forschungsthemen identifiziert, die für die Entscheidungsfindung in der Politik oder für ein verbessertes Herdenmanagement in der Praxis herangezogen werden könnten.

Hierzu zählen unter anderem (Auszug):

  • ganzheitliche Kosten-Nutzenanalyse von Herdenschutzmaßnahmen, einschließlich direkter und indirekter Kosten, die den Weidetierhaltenden bei der Umsetzung von Herdenschutzmaßnahmen entstehen
  • die systematische Erhebung und Auswertung von Monitoringdaten zur raum-zeitlichen Ausbreitung von Wölfen sowie Nutztierübergriffen und -rissen
  • Wirksamkeitsbewertungen von Förderinstrumenten in der Weidetierhaltung und im Herdenschutz auf betrieblicher und regionaler Ebene
  • die Identifikation von Faktoren, die den erfolgreichen Herdenschutz bei Rindern und Pferden beeinflussen
  • die Quantifizierung des gesellschaftlichen Beitrags der Weidetierhaltung, zum Beispiel im Zusammenhang mit der Förderung und dem Erhalt der Artenvielfalt, der Landschaftspflege, der Pflege und Erhalt der Kulturlandschaft oder ihr Beitrag zum Transformationsprozess und dem Tierwohl in der Freilandhaltung
  • Neubewertung einer möglichen Habituierung von Wölfen in der Kulturlandschaft im Hinblick auf Anpassungspotenzial und eines möglichen artuntypischen Verhaltens von Wölfen

Besonders wichtig für die Praxis:

Aus Praxissicht wurden unter anderem folgende Forschungsthemen als besonders wichtig priorisiert:

  • Raum-zeitliche Unterschiede von Rissen und Übergriffen und der Einfluss der Herdenkonstellation, zum Beispiel Nutztierart und -rasse, Altersstruktur, Gesundheitszustand und andere
  • Wirksamkeit unterschiedlicher Vergrämungsmaßnahmen, zum Beispiel Warnhalsbänder, unterschiedliche Zauntypen, Flatterbänder, Herdenschutzhunde und anderer Maßnahmen
  • Ansatzpunkte und Möglichkeiten zur Verbesserung betrieblicher Abläufe in unterschiedlichen Betriebstypen unter Berücksichtigung des regionalen Kontextes

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Fachvorträge im Überblick und zum Download:

Hintergrundinfos zu den Referierenden:

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Letzte Aktualisierung: 14.06.2023


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