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Wolfspräsenz und Herdenschutz Weidetiere und Wolf

Wölfe können überall in Deutschland vorkommen. In einigen Bundesländern ist die Wolfspräsenz besonders ausgeprägt, in manchen Regionen sind eher Einzeltiere auf Streifzug. Sind Herden nicht ausreichend geschützt, sind Übergriffe auf Weidetiere überall möglich. Herdenschutz ist daher eine wichtige vorbeugende Maßnahme.

Wölfe sind zurück in Deutschland. Wie sich ihr Bestand entwickelt, lässt sich anhand von Monitoring-Auswertungen verfolgen. Im Monitoringjahr 2022/2023 wurden insgesamt 253 Wolfsterritorien, in 184 davon lebten Wolfsrudel, in 47 Wolfspaare und in 22 Einzeltiere.

Die Entwicklung der Wolfsterritorien in Deutschland zeigt an, dass die Wolfsbestände weiterwachsen. Dabei sind die Wolfsterritorien regional sehr unterschiedlich verteilt. Wölfe können überall in Deutschland vorkommen. In einigen Bundesländern ist die Wolfspräsenz besonders ausgeprägt, in manchen Regionen sind eher Einzeltiere auf Streifzug. Sind Herden nicht ausreichend geschützt, sind Übergriffe auf Weidetiere überall möglich. Herdenschutz ist daher eine wichtige vorbeugende Maßnahme.

Die Wolfsanzahl wird jährlich in Rudeln, Paaren oder Einzeltieren und ihrem Standort gemäß in Wolfsterritorien erfasst. Der jährlichen Erfassung liegt ein deutschlandweites Monitoringsystem zugrunde. Dabei umfasst ein Monitoringjahr den Zeitraum vom 01. Mai eines Jahres bis zum 30. April des Folgejahres, was dem Reproduktionszyklus eines Wolfes entspricht.

Zahlen zum Wolfsmonitoring sowie weitere Informationen zum Wolf bietet die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW).

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Auswirkungen der Wolfspräsenz auf Weidetierhaltende

Unbestritten ist die Rückkehr des Wolfes als ein Erfolg für den Artenschutz zu werten, dessen hoher Stellenwert in internationalen und europäischen Richtlinien festgeschrieben ist. Wie andere EU-Mitgliedsstaaten ist auch Deutschland verpflichtet, artenschutzrechtliche Möglichkeiten auszuschöpfen, um die Verbreitung des Wolfes zu fördern.

Die unmittelbaren Auswirkungen der Wolfspräsenz betreffen jedoch nicht alle Menschen gleichermaßen. Sie betreffen vor allem Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter, die gezwungen sind, einen für sie umsetzbaren und leistbaren Umgang mit dem Wildtier Wolf zu finden. Dabei stellt der Schutz von Weidetieren vor Wolfsübergriffen große Herausforderungen an Weidetierhaltende. Herdenschutzmaßnahmen sind erforderlich, für die in der bisherigen Weidetierhaltung keine Notwendigkeit bestand.

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Wolfsabweisende Zäune als auch Herdenschutzhunde sind bewährte Herdenschutzmaßnahmen.
Quelle: BLE

Herdenschutz - keine leichte Aufgabe

Vor der Rückkehr des Wolfes hielten Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter ihre Tiere in einer eingezäunten Fläche, dessen Zaun die Tiere am ungewollten Austritt aus der Weide hinderte. Die Anforderungen an Zäune haben sich mit der Rückkehr (und der Ausbreitung) des Wolfes geändert.

Zu dem Anspruch an Zäune hütesicher zu sein, kommt heute die Anforderung hinzu Wölfe daran zu hindern in eingezäunte Weiden einzudringen. Und somit die Weidetiere vor Wolfsübergriffen zu schützen. Für Praktikerinnen und Praktiker bedeutet das höhere und/oder elektrifizierte Zäune zu bauen, Untergrabe- und/oder Überkletterschutz einzurichten sowie diese Anlagen regelmäßig auf ihre Wirksamkeit zu prüfen.

Auch andere Herdenschutzmaßnahmen wie der Einsatz von Herdenschutzhunden oder Behirtung sind möglich. Es gilt, ein für den Betrieb passendes und umsetzbares Herdenschutzsystem zu finden und umzusetzen, was aber fachlich sehr anspruchsvoll sein kann. Darüber hinaus bedeutet Herdenschutz eine finanzielle Mehrbelastung, denn die damit einhergehenden Aufgaben erfordern Investitionen und kosten Arbeitszeit.

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Warum ist Herdenschutz so wichtig?

Prinzipiell sind alle Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter betroffen, denn in ganz Deutschland kann jederzeit ein Wolf auftauchen und eine Bedrohung für Weidetiere darstellen. Auch dort wo noch kein Wolfsterritorium besteht, können plötzlich durchziehende Wölfe auftreten. Treffen Wölfe auf ungeschützte oder unzureichend geschützte wehrlose Weidetiere, können sie leichte Beute für Wölfe werden. Dies trifft besonders auf Schafe und Ziegen zu.

Auch wenn es keine Garantie für einen hundertprozentigen Schutz vor einem Wolfsübergriff gibt, mindern Herdenschutzmaßnahmen die Gefahr eines Wolfsübergriffs maßgeblich und sind unbedingt zu empfehlen. Trotz Herdenschutzmaßnahmen bleibt die Unsicherheit vor einem Übergriff, was die emotionale Belastung der Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter erhöht und Druck aufbaut. Dabei sind für Betroffene nicht allein die tödlichen Verluste ihrer Weidetiere zu verarbeiten. Oft muss auch mit verletzten Tieren, verunsicherten Herden oder Langzeitfolgen, wie beispielsweise Fehlgeburten umgegangen werden. Nicht wenige Betriebsinhaberinnen und Betriebsinhaber geben an, dass der Wolf eine zu große zusätzliche Belastung darstellt und über eine Betriebsaufgabe nachgedacht wird.

Unterstützung beim Entwickeln von Herdenschutzsystemen und welche Förderungen möglich sind, bieten Herdenschutzberatungen in den Bundesländern.

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Letzte Aktualisierung: 31.01.2024


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