Der Einsatz von Herdenschutzhunden stellt eine Maßnahme zum Herdenschutz dar, die sich vor allem in Kombination mit wolfsabweisenden Zäunen in der Praxis bewährt hat. Jedoch muss die Anschaffung von Herdenschutzhunden gut überlegt sein, unerheblich ob bereits Erfahrung mit Herdengebrauchshunden vorhanden ist oder nicht.
Der tägliche Umgang mit Herdenschutzhunden ist anspruchsvoll. Und einmal angeschafft, bleiben Herdenschutzhunde bestenfalls über lange Jahre im Betrieb und benötigen neben Futter, Tierarzt und Medikamenten, auch Zusprache ihrer Bezugsmenschen und tägliche Kontrolle. Auch wenn Herdenschutzhunde eigenständig arbeiten, sie bedeuten eine besondere Verantwortung an ihre Halterinnen und Halter. Dabei ist zu bedenken, dass die Hunde nicht nur zur Betriebsleitung passen müssen, sondern ebenso zum Betrieb und in den Betriebsablauf.
Darüber hinaus spielen finanzielle Überlegungen eine Rolle. Laut einer Studie (KTBL (2018) sind für die Anschaffung beziehungsweise für die Aufzucht eines einsatzfähigen Arbeitshundes durchschnittlich 3.000 Euro zu veranschlagen. Beim Unterhalt entstehen zusätzliche Kosten für Versicherung, Zubehör, Hundefutter, Tierarzt, Lohnkosten für die Betreuung des Hundes, Maschinenkosten für z. B. einen Transporter oder Hundeanhänger sowie Kosten für eine Hundehütte.
Konflikte können in beziehungsweise mit der Nachbarschaft entstehen: Liegen die Weideflächen beispielsweise in der Nähe oder innerhalb von Ortschaften, können Anwohnerinnen und Anwohner sich vor allem nachts durch das Bellen der Hunde belästigt fühlen. Das gleiche gilt für Flächen, die sich in unmittelbarer Nähe von Wanderwegen befinden und wo das Abwehrverhalten der Hunde bei Spaziergängerinnen und Spaziergängern zu Irritationen führen kann.
Herdenschutzberatung in den Bundesländern