Das Eingraben des Zaunes, die Befestigung einer Zaunschürze und die Anbringung elektrischer Leiter im Bodenbereich haben sich als Untergrabschutz bewährt. Diese Arten des Untergrabschutzes werden von vielen Bundesländern bei besonders schutzbedürftigen Weidetieren gefördert und gefordert. Stabilzäune, deren Hütewirkung rein mechanisch ist, werden mit einem zusätzlichen Untergrabeschutz ausgerüstet. Dieser soll verhindern, dass ein Wolf einen Zaun untergraben kann. Ein individueller Untergrabschutz an schwierigen Stellen kann auch durch Einbringung von festem Material, zum Beispiel Metallstangen, Baustahlmatten, Steinen, wie Findlingen, Betonbruch oder ähnlichem, erreicht werden.
Wie tief ein Zaun sinnvollerweise eingegraben werden sollte, hängt von lokalen Faktoren der Bodenbeschaffenheit ab. Ist der Boden so beschaffen, dass ein Wolf gut graben kann – wie beispielsweise bei sandigen Böden – ist in der Regel eine Tiefe von mindestens 50 Zentimetern zu empfehlen. Bei Gegebenheiten wie stark lehmigen, festem oder steinigen Böden bis hin zu bodennahen Gesteinsschichten kann eine geringere Tiefe ausreichend sein. Steht ein Zaun beispielsweise direkt angrenzend an einem stark verfestigten oder gepflasterten Weg, kann ein zusätzlicher Untergrabschutz, in Absprache mit Herdenschutzberatenden, verzichtbar sein. Da die Eingrabtiefe des Zaunes in der Zaunhöhe berücksichtigt werden muss, eignet sich diese Methode besonders für Neuanlagen. Ein Nachrüsten ist prinzipiell möglich, aber aufwändig.
Auch das Anbringen einer Schürze kommt hauptsächlich bei Neuanlagen in Frage. Eine Schürze ist ein Drahtgeflecht, das circa einen Meter lang sein sollte. Die Schürze wird an der Außenseite des Zaunes an der Bodenoberfläche mit Hilfe von Erdankern fixiert und ist gleichzeitig am Zaum befestigt.
Eine weitere Möglichkeit, einen Wolf am Untergraben zu hindern, ist die Anbringung eines elektrischen Leiters in einem Abstand von höchstens 20 Zentimeter über dem Boden und im Abstand von circa 15 Zentimetern vom Zaun. Ein zusätzlicher elektrischer Leiter auf 40 Zentimetern Höhe über dem Boden, wie er beispielsweise in Brandenburg für einen wolfsabweisenden Zaun gefordert wird, verhindert zusätzlich, dass ein Festzaun mit der Schnauze manipuliert werden kann.