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Unterschiedliche Barriere-Wirkungen von Zäunen Herdenschutzzäune

Zäune sollen für Wölfe eine Barriere darstellen, damit sie vom Eindringen in Weiden abgehalten werden. Wir zeigen Ihnen welche unterschiedlichen Barriere-Wirkungen es gibt, um Zäune wolfsabweisend zu gestalten.

Ein Zaun, der eine Barriere für einen Wolf darstellen und somit wolfsabweisend sein soll, muss verhindern, dass

Dabei kann die Barriere-Wirkung eines Zaunes entweder auf einer mechanischen Barriere beruhen oder auf der abschreckenden Wirkung schmerzhafter elektrischer Schläge.

Mechanische Barriere-Wirkung

Für das mechanische Verhindern des Eindringens muss das Material so stabil und engmaschig sein, dass ein Wolf nicht hindurchpasst. Mechanisch wirkende Festzäune werden auch als Stabilzäune bezeichnet. Der Kontakt mit einem Stabilzaun ist bei Berührung in der Regel schmerzlos. Es besteht die Gefahr, dass einzelne Wölfe bei wiederholtem Kontakt mit Stabilzäunen lernen, diese zu überwinden. Ist das Material nicht stabil genug, können solche Zäune auch mit der Pfote oder der Schnauze manipuliert werden, so dass beispielsweise Abstände zwischen Zaunmaschen vergrößert werden und dadurch Lücken entstehen. Auch ein Überklettern von Stabilzäunen ist grundsätzlich möglich.

Dieser wolfsabweisende Zaun kombiniert beide Barrierewirkungen. Er besteht aus einem mechanisch wirkenden Knotengitterzaun mit einer nach außen ausgelegten Schürze als Untergrabschutz und einem zusätzlichen vorgelagerten elektrifizierten Leiter als Überkletterschutz.
Foto: BLE

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Barriere-Wirkung durch Schmerz

Ein elektrischer Zaun gibt dem berührenden Tier über einen elektrischen Impuls einen sogenannten elektrischen Schlag. Jeder Mensch, der schon selbst an einen Elektrozaun gekommen ist, hat die Erfahrung gemacht, dass sich der Schlag unangenehm anfühlt und erschreckend wirkt. Je „mehr Strom fließt“, desto schmerzhafter ist der Schlag. So soll erreicht werden, dass das erneute Berühren des Zaunes vermieden wird.

Selbst einen Menschen kostet es Überwindung einen einmal als erschreckend oder schmerzhaft empfundenen Elektrozaun nochmals zu berühren. Besonders wenn es darum geht ihn gezielt längerfristig zu berühren bis ein mehrmaliger Schlag erfolgt ist. Dazu trägt auch bei, dass sich die Berührung nicht jedes Mal gleich anfühlt. Ein Zaun, der sich gestern noch bei gleicher Einstellung des Weidezaungerätes erträglich anfühlte, kann bei Tau oder barfuß im nassen Gras sehr schmerzhaft sein.

Es ist bekannt, dass dieselben Mechanismen bei Mensch und Tier wirken. Erschrecken, Schmerz, Zurückweichen bis hin zur Flucht, teilweise dauerhafte Vermeidung dessen, was vermeintlich den Schmerz verursacht oder Vermeidung des Ortes, an dem es geschmerzt hat. Während Menschen den Schmerz direkt mit dem Zaun in Verbindung bringen können, ist das bei Tieren nicht unbedingt der Fall.

Diese können eine diffuse Angst vor dem Ort entwickeln oder den Schmerz mit anderen Dingen verknüpfen wie zum Bespiel mit einem Auto, das zufällig vorbeifährt. Wichtig ist, dass die Wirkung des Zaunes dadurch nicht beeinträchtigt wird. Selbst wenn das Tier bei diesem Mal eine falsche Verbindung knüpft und es den Zaun daraufhin nicht vermeidet, wird es bei einem erneuten Zaunkontakt wieder einen Stromschlag bekommen. Dabei wird es sich erneut erschrecken, Schmerz empfinden, zurückweichen und den Zaunkontakt unterbrechen

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Letzte Aktualisierung: 13.03.2024


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