Seit einem Jahr ist Baden-Württemberg Teil des Projektverbundes der Demonstrationsbetriebe Integrierter Pflanzenbau. Am vergangenen Mittwoch, den 18.09.2024, bot sich am LTZ Augustenberg in Rheinstetten-Forchheim zum ersten Mal die Gelegenheit für die teilnehmenden Betriebe in der Region, sich kennenzulernen, ihre Betriebe vorzustellen und Erfahrungen aus dem ersten Jahr des MuD-Projekts auszutauschen. Es wurden sowohl positive als auch weniger erfolgreiche Aspekte bei der Umsetzung erster Maßnahmen in 2024 sowie Ideen und Anregungen der Teilnehmenden diskutiert.
Ein Fokus bei der Auswahl der Maßnahmen liegt in Baden-Württemberg im Bereich der Digitalisierung und des Pflanzenschutzes. So testeten in dieser Saison bereits erste Betriebe verschiedene Prognosemodelle zur Steigerung der Effizienz des Pflanzenschutzmitteleinsatzes. Dabei stießen die Modelle allerdings aufgrund des erneut sehr außergewöhnlichen Witterungsverlaufs, mit zum Teil extrem hohen Niederschlagsmengen im Frühjahr, an ihre Grenzen. Nichtsdestotrotz sollen die Modelle weiterhin genutzt bzw. deren Anwendung in der nächsten Saison noch ausgebaut werden. Julian Schmitt vom Projektpartner "Zentralstelle der Länder für EDV-gestützte Entscheidungshilfen und Programme im Pflanzenschutz (ZEPP)" hielt bei der Veranstaltung einen Vortrag über die neuesten Entwicklungen, die ebenfalls von einigen Demonstrationsbetrieben genutzt werden sollen. Die Witterung hatte auch Einfluss auf den Erfolg von verschiedenen Verfahren der mechanischen Unkrautunterdrückung. Erste Erfahrungen im Mais konnten auf dem Treffen bereits vorgestellt und anschließend diskutiert werden.
Neben dem Pflanzenschutz demonstrieren einige Betriebe auch Verfahren im Bereich der Düngung. Dr. Dorothee Neukam von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel nutzte das Treffen, um ein Modell zur optimierten Stickstoff-Düngung im Weizen vorzustellen. Die Möglichkeit, wesentlich bedarfsgerechter zu düngen, dadurch Produktionsmittel einsparen zu können und mögliche Umweltbelastungen zu vermeiden, wurde im Kreis der Teilnehmenden sehr positiv aufgefasst. Mit dem Feedback der Betriebe, die das Modell testen möchten, soll in Zukunft eine Anwender-freundliche Version des Modells in ISIP implementiert und für die breite landwirtschaftliche Praxis zur Verfügung gestellt werden.