Nach dem Drusch ist vor der Aussaat. Mehrere Landwirtschaftsbetriebe aus unserem Netzwerk planen, in diesem Jahr den Raps mit einer Beisaat im Feld auszustatten. Sei es zur Schädlingsregulierung, um über Leguminosen Stickstoff in den Boden zu bringen, die Biodiversität im Feld zu steigern oder mit einem raschen Bestandsschluss Unkräuter zu unterdrücken: die Beweggründe für eine Beisaat können sehr unterschiedlich sein. Im Idealfall kommen mit der genutzten Art bzw. Artenmischung mehrere positive Effekte für den Raps und die Fruchtfolge zusammen. Doch welche Mischung wählt man? Was funktioniert an meinem Standort und was muss ich bezüglich Aussaatzeitpunkt, Technik und Saatbettbereitung beachten? Um diese und weitere Fragen auf kurzem Wege zu klären, trafen sich am Abend des 14.08.24 rund 25 Teilnehmende aus dem MuD IPB in einer Videokonferenz. Dabei stellten drei Demonstrationsbetriebe ihre zum Teil mehrjährigen Erfahrungen mit verschiedenen Beisaaten vor:
- Albert Linke von Gut Lohrmannshof aus Bayern setzt seit einigen Jahren auf eine eigene Mischung aus Senf, Ölrettich und Rübsen, um Schädlinge von den Rapspflanzen abzulenken. Die Mischung hat sich insofern bewährt, als dass im Raps keinerlei Insektizide zum Einsatz kommen. Die Aussaat von Hauptkultur und Beisaat erfolgt in einem Arbeitsgang in eine leichte Strohmulchauflage. Der Betrieb arbeitet seit 20 Jahren Pfluglos.
- in Nordrhein-Westfalen setzt Daniel Nollé aus der Köln-Aachener Bucht die letzten zwei Jahre aus Gründen der Bodenbedeckung, des Humusaufbaus und der Stickstofffixierung auf die Mischung "Progreen Raps Schädlingsportect" der Firma Feldsaaten Freudenberger. Nun soll ein Wechsel auf die Mischung "Assist + " der LG Saaten erfolgen. Auch hier erfolgt die Aussaat in einem Arbeitsgang mit der Hauptkultur. In der neuen Mischung sind Purpur-Wicke, Alexandrinerklee und Bockshornklee enthalten.
- auf seinem Betrieb nördlich von Münster hat Niklas Schulte die letzten zwei Jahre Sommer-Futterackerbohnen mit einem Düngerstreuer unmittelbar vor der eigentlichen Rapsausaat als Beisaat ausgebracht. Neben einem Eintrag von bis zu 40 kg N je ha hat die schnellwüchsige Akcerbohne den positiven Nebeneffekt, die Rapsaussaat vor Taubenfraß zu schützen. In Zukunft will der Landwirt auch Futtererbse als Beisaat ntuzen.
Bei weiteren Fragen zu den Erfahrungen von Albert Linke wenden Sie sich gern an die Regionalbetreuung in Bayern, für Fragen über die Berichte von Daniel Nollé und Niklas Schulte wende Sie sich an die Regionalbetreuung in Nordrhein-Westfalen.