In der Milchviehhaltung setzt sich die Automatisierung immer weiter durch, beispielsweise beim Melken, Füttern, der Reinigung des Stalls oder dem Herdenmanagement. Gleichzeitig erzeugen landwirtschaftliche Betriebe immer öfter grünen Strom über Photovoltaik-, Biogas- oder Windkraftanlagen. Durch eine intelligente Steuerung des Stromverbrauchs kann der Strombedarf möglichst über den selbst erzeugten Strom gedeckt werden. Wie das umgesetzt werden kann, untersuchten die Projekte Stall 4.0 – Integrated Dairy Farming und Cow Energy. Sie wollten die Stallautomatisierung mit dezentraler Energieerzeugung und intelligenter Netzanbindung optimal verknüpfen.
Maximierung des Eigenstromverbrauchs
„Wir sehen ein enormes Potenzial für die Eigenversorgung von Betrieben und auch zur Bedarfsdeckung eines regionalen Energieversorgungsnetzes“, so Prof. Jörn Stumpenhausen von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT), der das Projekt leitete. Für die Landwirte ist ein hoher Eigenstromverbrauch lukrativ und eine Flexibilisierung der Einspeisung kann auch für regionale Energieversorger interessant sein.
Ziel der Projekte war die Entwicklung eines autonomen Energie Management Systems (EMS). Es soll den Energieverbrauch auf dem Betrieb an die aktuell erzeugte Energiemenge anpassen. Strom, der nicht direkt verbraucht wird, kann beispielsweise in Batteriespeichern zwischengespeichert oder in regionale Energieversorgungsnetze einspeist werden.
Neben der HSWT war die Technische Universität München-Weihenstephan (TUM) federführend an den Projekten beteiligt, die von 2016 bis 2021 liefen. Cow Energy wurde dabei im Rahmen der Innovationsförderung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft gefördert.