Beleuchtung, Raum- und Prozesswärme, Kälte, Lüftung, Druckluft, Pumpen, Motoren und Kraftstoff sind Bereiche, in denen kurzfristig der Energieverbrauch optimiert werden kann.
Viele Geräte verbrauchen außerdem Strom, auch wenn sie ihre eigentliche Funktion nicht erfüllen, weil sie im Leerlauf (Stand-by) weiterlaufen. Wer energieeffiziente Geräte einsetzt und schaltbare Steckdosenleisten verwendet, um Geräte außerhalb ihrer Nutzungszeit abzuschalten, kann hier leicht sparen.
Beleuchtung optimieren
Bei der Beleuchtung können bis zu 80 Prozent des Stromverbrauchs eingespart werden. In der Praxis heißt das:
- Glühbirnen durch LEDs und Energiesparlampen ersetzen,
- Leuchtstofflampen durch Halogen-Metall-Lampen ersetzen,
- elektronische Vorschaltgeräte verwenden,
- in nur zeitweise genutzten Räumen Zeitschaltuhren und Bewegungsmelder nutzen,
- Tageslichteinfall in Gebäuden nutzen und
- Tagesbeleuchtungspläne erstellen.
Leuchtdioden haben eine bis zu fünfmal höhere Leuchteffizienz als Glühbirnen und rechnen sich innerhalb kurzer Zeit. Organische Leuchtdioden, sogenannte OLED, sind noch energieeffizienter als LEDs. Während LED ihr Licht punktförmig abgeben, leuchten OLEDs flächig.
Motoren effizient nutzen
Die richtige Motoreneinstellung, saubere Kühler und Luftfilter und regelmäßiger Ölwechsel senken den Dieselverbrauch eines Schleppers um bis zu 10 Prozent. Durch gezielten Maschineneinsatz und regelmäßigen Austausch von Verschleißteilen wird Kraftstoff eingespart. Niedertouriges, vorausschauendes Fahren, angepasste Reifenprofile und -druckeinstellungen und das Optimieren von Arbeitsfahrten senken genauso den Dieselverbrauch wie der Einsatz von Sparzapfwellen.
Bei Elektromotoren entfällt der Großteil der Gesamtkosten über die Lebensdauer auf den Stromverbrauch. Der Einsatz von Energiesparmotoren kann sich daher lohnen.
Beim Melken kann durch den Einsatz von bedarfsgerechten und leistungsangepassten Vakuumpumpen und durch die regelmäßige Wartung der Melkanlage Strom eingespart werden.
Richtiger Umgang mit Wärme und Kälte
In der Tierhaltung sind raum- und prozessabhängige Wärme beziehungsweise Kälte große Energiefresser, die zum Teil auch ohne hohe Investitionskosten Einsparpotenziale bieten. Folgende Tipps sollten beachtet werden:
- Heizungsanlagensteuerung optimieren, zum Beispiel durch Nachtabsenkung,
- bei der Klimatisierung die Differenz zur Außentemperatur beachten,
- regelmäßige Wartung der Heizungsanlage,
- hydraulischer Abgleich vermindert unnötigen Widerstand für Umwälzpumpen,
- druckgeregelte, effiziente Heizungspumpen verwenden,
- Leitungen, Verschraubungen, Pumpen isolieren,
- lange Leitungswege vermeiden,
- Warmwasseraufbereitung nicht zu groß dimensionieren und unnötige Start- und Abschaltvorgänge vermeiden,
- ältere, ineffiziente und meist überdimensionierte Wärmeerzeuger gegen leistungsoptimierte Systeme austauschen,
- Fenster mit Wärmeschutzverglasung einbauen,
- Dämmung von Gebäuden und Optimierung von Wärmeverteilsystemen durch Einzug von Decken und den Einbau von Türen.
Druckverluste vermeiden
Druckluft wird auf dem Hof zum Beispiel bei pneumatischen Förderanlagen, Druckluftbremsen, Schnellschraubern oder bei der Milchkühlung eingesetzt. Hier geht aber viel Energie verloren, die durch bessere Luftführung und Vermindern von Druckverlusten effizienter genutzt werden kann. Richtig dimensionierte Kompressoren und die Nutzung von Abwärme steigern ebenso die Energieeffizienz.