2. Erstellen von 3D-Modellen (Volumenmodelle)
Um 3D-Modelle von Knicks zu erstellen, wurden die Wallhecken vor dem Abholzen mit einer Drohne ausgekundschaftet. Die Drohnen flogen die Knicks im Abstand von 30 Metern ab und nahmen dabei ein bis zwei Bilder pro Sekunde auf. Sie fotografierten die Knicks aus den unterschiedlichsten Perspektiven und in verschiedenen Höhen (zum Beispiel in 5, 15 und 30 Meter Höhe) und sammelten bis zu 1.200 Bilder von einem 100-Meter-Abschnitt.
Aus den sich überlappenden Fotos wurde im nächsten Schritt eine 3D-Punktwolke konstruiert, welche die äußeren Umrisse des Knicks darstellt. So konnte das Volumen des Knicks geschätzt und Rückschlüsse auf die Holzmasse gezogen werden. Diese Untersuchungen wurden im belaubten, unbelaubten und abgeholzten Zustand wiederholt.
3. Auswertung von Luftbildern (Flächenmodell)
Bilder aus der Luft können recht einfach mit Hilfe von Flugzeugen und Satelliten gewonnen werden. Im Rahmen des EIP-Projekts wurden Bilder aus dem Vorjahr der Knickernte genutzt. Um die Fläche der Knicks zu bestimmen, wurden die 10-Meter-Segmente genau ins Luftbild eingezeichnet. In die Masseberechnungen floss außerdem das Alter der Knicks ein, da bekannt ist, dass ein Knick im Jahr ungefähr 500 Gramm pro Quadratmeter an trockener Holzmasse zulegt.
4. Ernte als Referenzmethode
Zum Schluss wurden die Knicks auf den Stock gesetzt, das Holz abschnittsweise in Haufen gelegt und gewogen. Je Knicksegment wurden drei Proben für Trockenmasse, Asche und Brennwert gezogen.
Genauigkeit und Aufwand der unterschiedlichen Methoden
Die allometrische Methode und die Volumenmodelle lieferten vergleichbare Ergebnisse. Ihre Fehlerquoten betrugen jeweils circa 30 Prozent. Dabei waren die Volumenmodelle weniger zeitaufwendig als die allometrische Methode, erforderten jedoch einen höheren technischen Aufwand. Im Einzelnen erbrachten die Untersuchungen folgende Ergebnisse:
1. Allometrische Methode ist zeitaufwendig in der Datenerhebung
Biomasseeinschätzungen, die auf allometrischen Gleichungen basieren, sind recht genau. In den Tests, die im Rahmen des Projekts durchgeführt wurden, betrug die Fehlerquote 28 Prozent. Aufgrund des enormen Aufwands für die Datenerhebung sind sie jedoch sehr zeitaufwendig: die großen Bäume müssen vermessen und die kleineren Bäume gezählt werden. Auf diese Weise dauert die Kartierung eines Knickabschnitts von 100 Metern circa 20 Stunden.
Ein diskussionswürdiges Ergebnis der allometrischen Messungen: Ein Baum, der einen Brusthöhendurchmesser von weniger als 10 Zentimeter aufweist, wiegt durchschnittlich 1,6 Kilogramm.