Neben Mais haben sich vor allem Getreide-Ganzpflanzensilagen, Grünroggen und Hirse einen Platz unter den pflanzlichen Biogassubstraten erkämpft. Auch Zuckerrüben werden in den letzten Jahren vermehrt für die Biogasproduktion genutzt. Züchtung und Erprobung neuer Kulturarten für die Biogasgewinnung wurden in Versuchen und Praxistests zur Verfahrenstechnik, Fruchtfolge und dem Methanbildungsvermögen vorangetrieben. Dadurch sollen Weichen für mehr ökologische Vielfalt im Energiepflanzenbau gestellt werden.
Welche Pflanzen eignen sich für Biogas?
Infrage kommt eine Reihe von Pflanzenarten mit hoher Biomasseproduktion. Über die Wirtschaftlichkeit entscheiden, neben den Kosten des Produktionsverfahrens und daraus resultierenden Bereitstellungskosten, der Trockenmasseertrag und die Gasausbeute der Pflanzen.
Derzeit können Sorghumarten (Hirse) auf Standorten mit geringer Wasserversorgung mit Mais konkurrieren. Die züchterische Bearbeitung wurde und wird intensiviert. Gleiches gilt für Ganzpflanzengetreide, wobei sich Arten- und Sortenmischungen zur Erhöhung der Ertragssicherheit anbieten. Auf guten Ackerböden kann die Zuckerrübe Flächengaserträge von Mais sogar übertreffen. Aufgrund ihres hohen Zuckergehalts wird sie im Fermenter schnell umgesetzt. Lagerung und Fütterung der Biogasrüben sind jedoch aufwändiger als bei Mais. Sie müssen auf die betriebsspezifischen Verhältnisse angepasst werden.
Auch die Durchwachsene Silphie zeichnet sich durch relativ hohe Methanerträge aus, die auf wärmeren Standorten an den Mais heranreichen. Die Bestandsetablierung ist zwar aufwändiger, dafür können Bestände etwa 15 Jahre genutzt werden. Ihre langanhaltende Blühdauer macht sie zudem zur ergiebigen Insekten- und Bienenweide.
Auch Anbauversuche mit mehrjährigen blühenden Wildpflanzenmischungen haben zum Teil vielversprechende Ergebnisse gebracht. Sie können die Artenvielfalt auf deutschen Äckern deutlich erhöhen.
Letzte Aktualisierung 02.07.2024