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Wasserbereitstellung, Wasserzuleitung und die Wasserverteilung sind die Hauptelemente der landwirtschaftlichen Bewässerung. Die Kosten für die Bereitstellung und Zuleitung des Wassers hängen dabei sehr stark von Bedingungen vor Ort ab.
Die Wasserbereitstellung kann aus Oberflächengewässern oder aus Brunnen (Entnahmetiefe: kleiner 20 Meter = Flachbrunnen; größer 20 Meter = Tiefbrunnen) erfolgen.
Die Entnahme aus Oberflächengewässern erfolgt mit Saugpumpen. Bei einer Förderleistung von 50 Kubikmetern pro Stunde und 12 bar Ausgangsdruck liegt der Anschaffungspreis für den Antrieb mit Elektromotor etwa bei 7.000 Euro und mit Dieselmotor bei etwa 17.000 Euro. Pumpen für den Antrieb mittels Zapfwelle sind wesentlich günstiger. Für Pumpen mit einer Förderleistung von 100 Kubikmetern pro Stunde sind etwa 50 Prozent höhere Preise anzusetzen.
Für den Brunnenbau (einschl. Baustelleneinrichtung und Brunnenhaus) ist mit den in Tabelle 1 genannten Kosten zu rechnen. Dort sind auch die Preise für eine Stromzuführung für Elektropumpen angegeben. Dazu kommen Kosten für die Planung, Antragstellung und Genehmigung von 500 bis über 50.000 Euro (abhängig von der geplanten Entnahmemenge, der Lage und länderspezifischen Auflagen).
Gewerk | Preis (Euro) | Nutzung (Jahre) | Reparaturkosten (Euro/Jahr) |
---|---|---|---|
Brunnenbau | |||
20-Meter-Flachbrunnen | 10.500 | 30 | 53 |
40-Meter-Flachbrunnen | 23.500 | 30 | 118 |
80-Meter-Flachbrunnen | 45.000 | 30 | 225 |
Stromzuführung 500 Meter | |||
Für Pumpen mit 50 m³/h | 4.700 | 30 | 24 |
Für Pumpen mit 150 m³/h | 11.000 | 30 | 55 |
Die Anschaffungspreise für Unterwasserpumpen mit Elektromotor liegen zwischen 6.500 Euro für Pumpen mit einer Förderleistung von 50 Kubikmetern pro Stunde und 15.000 Euro für Pumpen mit einer Förderleistung von 150 Kubikmetern pro Stunde. Bei Bohrlochwellenpumpen (30 m Steigrohr) mit Zapfwellenantrieb liegen die Anschaffungspreise zwischen 7.500 und 13.000 Euro. Für Bohrlochwellenpumpen mit eigenem Dieselmotor ist mit Anschaffungspreisen von 24.000 bis 30.000 Euro zu rechnen. Die Frequenzumrichter für die Elektromotoren schlagen mit 7.000 bis 10.000 Euro zu Buche.
Bei den Zuleitungen wird eine Lebensdauer von 20 Jahren zu Grunde gelegt. Für die Rohre betragen die Kosten für Material und Verlegung 13 (DN 125) – 30 (DN 200) Euro pro Meter und für die Hydranten 850 (DN 125) – 1.100 (DN 200) Euro pro Stück. Dazu kommen noch die Kosten für T-Stücke, Flansche, Reduzierungen, Längenausgleich, Betonschächte, Entleerung, Widerlager und so weiter, die je nach Bauteil und Größe zwischen 100 und 500 Euro pro Stück liegen.
Beregnungsmaschinen mit Einzelregnern werden auf mehr als 98 Prozent der bewässerten Flächen zur Wasserverteilung eingesetzt. Die Anschaffungspreise für diese Maschinen sind in Tabelle 2 zusammengestellt. Angegeben sind zusätzlich die angenommene Lebensdauer und die beregenbare Fläche pro Jahr. Die beregenbare Fläche ist so gewählt, dass die Maschine zum richtigen Zeitpunkt für die nächste Wassergabe zur Verfügung steht. In der letzten Spalte sind die spezifischen Investitionen pro beregneter Fläche und Jahr dargestellt. Diese Größe erlaubt den Vergleich von Maschinen/Anlagen mit unterschiedlichen Lebensdauern (Abbildung 2).
Rohrlänge, Rohrdurchmesser, Durchsatz, maximale Beregnungsbreite | Preis | Nutzung | Spezifische Investition | |
---|---|---|---|---|
Euro | ha/a | a | Euro €/(ha*a) | |
200 m, 63 mm, 20 m³/h, 44 m | 11.000 | 10 | 12 | 92 |
350 m, 75 mm, 30 m³/h, 58 m | 17.000 | 15 | 12 | 94 |
400 m, 100 mm, 48 m³/h, 66 m | 23.000 | 25 | 12 | 78 |
500 m, 110 mm, 60 m³/h, 72 m | 30.000 | 31 | 12 | 81 |
500 m, 125 mm, 73 m³/h, 82 m | 37.500 | 37 | 12 | 84 |
600 m, 120 mm, 69 m³/h, 80 m | 40.000 | 35 | 12 | 95 |
600 m, 125 mm, 73 m³/h, 82 m | 49.000 | 37 | 12 | 110 |
Unter den spezifischen Investitionen sind die Kosten für die Anschaffung der verschiedenen Bewässerungstechniken pro Jahr zu verstehen. Der Betrag entspricht der durchschnittlichen jährlichen Abschreibung bezogen auf einen Hektar unter Berücksichtigung der entsprechenden Flächenleistung. Die Abschreibung erfolgt bei dieser Berechnung auf null Euro.
Die geringsten spezifischen Investitionen benötigen die Beregnungsmaschinen und die Kreis- und Linearberegnungsmaschinen mit 100 bis 200 €/(ha*a). Für Rohrberegnungsanlagen liegen die spezifischen Investitionen zwischen 400 und 900 €/(ha*a). Die höchsten spezifischen Investitionen von 1.000 bis 1.800 €/(ha*a) fallen für die Tropfbewässerung an. Die Spannweite der Werte resultiert aus verschiedenen Maschinen-/Anlagengrößen.
Die Jahreskosten (Abbildung 3) für die Bewässerung beinhalten die Lohnkosten, die fixen und variablen Maschinenkosten sowie die Kosten für das Bewässerungswasser (Zusatzwasser). Da die Kosten für eine individuelle Wasserbereitstellung und -zuleitung sehr unterschiedlich sein können, wird eine Wasserabnahme aus dem Netz eines Bewässerungsverbandes zum Preis von 0,23 €/m³ angenommen.
Bei den Maschinenkostenkalkulationen wird angenommen, dass mit der Maschine/Anlage nur eine Kultur pro Jahr bewässert wird. Werden mehrere Kulturen bewässert sinken die fixen Maschinenkosten. Für die Beregnungsmaschine mit Einzelregner oder Düsenwagen, die Rohrberegnung und die Tropfbewässerung sind die Jahreskosten für die Bewässerung eines 5-Hektar-Schlages mit einer Hof-Feld-Entfernung von 2 Kilometern und einer Gesamtzusatzwassergabe von 100 Millimetern (70 Millimetern für Tropfbewässerung) angegeben. Bei der Beregnungsmaschine mit Einzelregner erfolgen 4 Gaben zu 25 Millimetern, bei der Beregnungsmaschine mit Düsenwagen und der Rohrberegnung 5 Gaben mit 20 Millimetern sowie bei der Tropfbewässerung 20 Gaben zu 3,5 Millimetern.
Die Jahreskosten für die Kreis- und Linearberegnung werden für die Bewässerung auf 33 Hektar großen Schlägen gegenübergestellt. Bei der Kreisberegnung wird mit dem Einsatz von Endregnern mit 25 Metern Wurfweite ein runder Schlag mit einem Radius von 325 Metern bewässert. Bei der Linearberegnungsmaschine ist der Schlag 1.100 Meter lang und 300 Meter breit. Die Schläge sind jeweils 2 Kilometer vom Hof entfernt und es werden pro Jahr 5 Gaben zu 20 Millimetern ausgebracht.
Die geringsten Jahreskosten fallen bei der Bewässerung mit der Beregnungsmaschine und der Kreis- und Linearberegnungsmaschine an. Bei den Kreis- und Linearberegnungsmaschinen werden häufig eigene Brunnen bei der Anlage genutzt und dadurch die Zusatzwasserkosten gesenkt. Die höchsten Jahreskosten fallen bei der Tropfbewässerung an. Bei dieser Bewässerungsart wird das Zusatzwasser direkt auf den Boden oder im Boden ausgebracht und die Pflanzen bleiben trocken. Dies ist aus phytosanitären Aspekten sehr positiv zu bewerten. Günstig ist ebenfalls die Ausbringung kleiner Wassermengen an vielen Zeitpunkten.
Die Kosten für die Wasserbereitstellung und -zuleitung sind sehr stark von den örtlichen Bedingungen abhängig. In vielen Regionen wird die Bereitstellung und Zuleitung von Beregnungsverbänden übernommen. Die Zusatzwasserkosten haben mit Ausnahme der Tropfbewässerung einen großen Anteil an den Bewässerungskosten.
Die Spezifischen Investitionen variieren nach Bewässerungssystem und Anlagen-/Maschinengröße stark. Kann die Bewässerungstechnik zu verschiedenen Kulturen mit unterschiedlichen Bewässerungszeiten eingesetzt werden, sinken die spezifischen Kosten erheblich.
Bei der Tropfbewässerung erfordern der Auf- und Abbau und die Funktionskontrolle einen hohen Zeitaufwand. Ebenso liegen die Maschinen-/Anlagenkosten hier am höchsten. Die Spannweite der Kosten beträgt hier in Abhängigkeit der vielen Einsatzfaktoren mehrere 100 Prozent.
Die geringsten Jahreskosten fallen beim Einsatz von Beregnungsmaschinen mit Einzelregner sowie bei Kreis- und Linearberegnungsmaschinen an.
KTBL (Hg.), 2013: KTBL-Datensammlung Feldbewässerung
KTBL, Darmstadt KTBL (Hg.), 2017: Online-Anwendung MaKost, daten.ktbl.de/makost/, Aufruf am 20.12.2017
KTBL (Hg.), 2017: Online-Anwendung Feldarbeitsrechner, Aufruf am 15.02.2018
Sourell, H., 2007: Wasser marsch! – Technik und Kosten der Feldbewässerung. Agritechnica Forum 3, 13.11.2007, Hannover