Drei verschiedene Bewässerungstechnologien wurden im vorliegenden Beispiel betrachtet:
- Mobile Beregnungsmaschine mit Düsenwagen
- Kreisberegnung (teilmobile Beregnungsmaschine)
- Tropfbewässerung (Mikrobewässerung).
Mobile Beregnungsmaschine mit Düsenwagen
Da die Schlauchlänge bei einer mobilen Beregnungsmaschine auf etwa 900 m begrenzt ist, muss der Schlag im hier beschriebenen Fall von der 600 m langen Querseite her bewässert werden. Für eine Wurfweite von 80 m ist ein hoher Wasserdruck und damit eine leistungsfähige Pumpe notwendig. Es muss deshalb ein Stromverbrauch von 0,4 Kilowattstunden pro Kubikmeter verregnetes Wasser veranschlagt werden.
Die Wasserverteilung ist dabei im Vergleich zu den beiden anderen Technologien relativ ungenau. Zur Beregnung des Beispielsschlags sind zwei Beregnungsmaschinen erforderlich. Sie kosten je 38.000 Euro. In Brunnen und Leitungssystem müssen etwa 100.000 Euro investiert werden (16 Hydranten sind nötig). Für drei Beregnungsgänge muss mit einem Arbeitszeitbedarf von 0,8 Stunden pro Hektar kalkuliert werden, weil ein Umsetzen der Beregnungsmaschinen nötig ist.
Teilmobile Beregnungsmaschine (Kreisberegnung)
Charakteristisch für die Kreisberegnung sind ein im Vergleich zur mobilen Beregnung geringerer Wasserdruck und ein um 40 Prozent niedrigerer Energiebedarf für die Wasserzuleitung. Der zusätzliche Strombedarf beträgt ca. 50 Kilowattstunden je Hektar und Jahr.
Für den Beispielschlag werden zwei Kreisregner mit einem Radius von 300 m benötigt. Diese kosten jeweils etwa 45.000 Euro. Die Investitionen für Leitungssystem und Brunnen belaufen sich auf 70.000 Euro. Aufgrund der Kreisform sind Endregner erforderlich, die in den Schlagecken zugeschaltet werden. Trotzdem erreicht der Kreisregner nur 85 Prozent der zu bewässernden Fläche. Die Wasserverteilung ist jedoch besser als die der mobilen Beregnungsanlagen und kann in mehreren kleineren Wassergaben ausgebracht werden. Dies ermöglicht es die Beregnungsmenge kurzfristig an veränderte Witterungsbedingungen anzupassen. Im Vergleich zu mobilen Beregnungsmaschinen wird – bei gleicher Wassermenge – ein um 5 Prozent höherer Ertrag kalkuliert. Der Arbeitszeitbedarf liegt gegenüber mobilen Anlagen niedriger.
Tropfbewässerung (Mikrobewässerung)
Tropfbewässerungssysteme sind aufgrund des hohen Investitionsvolumens und Arbeitszeitbedarfs nur für Sonderkulturen wirtschaftlich. Daher wird in der Kalkulation unterstellt, dass in jedem Jahr auf einem Viertel des Schlages bewässerte Kartoffeln angebaut werden und das Bewässerungssystem im Rhythmus der Fruchtfolge über den Schlag rotiert. Um dies zu ermöglichen, ist eine 600 m lange Wasserleitung mit vier Hydranten notwendig.
Als Investition für das Leitungssystem müssen 75.000 Euro veranschlagt werden. Darüber hinaus sind eine Kopfstation (Kosten: 10.000 Euro) sowie Tropfschläuche (Kosten: 85.000 Euro) erforderlich. Auch der Arbeitsbedarf liegt mit 27 Stunden pro Hektar deutlich höher als bei den anderen Systemen. Durch exaktere Wasserverteilung und den geringeren Wasserverlust kann jedoch – im Vergleich zur mobilen Bewässerung – ein um 20 Prozent höherer Ertrag erzielt werden.