Die Tropfbewässerung wird in Deutschland vor allem in Kulturen wie Erdbeeren, Spargel, Zucchini oder im Strauchobstanbau eingesetzt. Die Kartoffel wäre auf Grund des Anbaus im Damm für eine platzierte Wasserabgabe eigentlich prädestiniert – die Technik konnte sich auf Grund des hohen Material- und Arbeitseinsatzes und der dadurch bedingten hohen Verfahrenskosten bislang noch nicht durchsetzen. Bei der Mechanisierung des Tropfbewässerungsverfahrens gibt es seit 2018 gut funktionierende Maschinen zur mehrreihigen Tropfrohrverlegung in die Krone des Kartoffeldammes und zur Entnahme aus dem Kartoffeldamm vor der Ernte.
Die Vorteile der Tropfbewässerung liegen klar auf der Hand: Eine exakte Wasserverteilung, bei der die Pflanze trocken bleibt und eine deutliche Reduzierung des Betriebsdruckes und damit der Energiekosten im Bewässerungssystem. Zudem kann beim Einsatz einer entsprechend ausgerüsteten Kopfstation eine Düngung über die Tropfschläuche, die sogenannte Fertigation, erfolgen.
Eine relativ neuere Entwicklung ist die Unterflurtropfbewässerung. Dabei werden die Tropfrohre in 30 - 40 Zentimeter Tiefe im Abstand von 40 - 80 Zentimetern (je nach Boden) verlegt. Eine solche Anlage, über die auch eine Nährstoffzufuhr erfolgen kann, soll eine Lebensdauer von minimal 10 Jahren haben. Damit fallen die hohen jährlichen Verfahrenskosten durch Verlegen und Entnehmen der Tropfrohre weg. Praxiserfahrungen in Deutschland gibt es mit dem System bisher nur wenig.