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Aktuelles Aktuelles

Etablierung unter trockenen Bedingungen - Aussaat artenreicher Zwischenfruchtmischungen in Bayern und Sachsen-Anhalt

Zwischenfruchtaussaat auf der Harslebener Agrargenossenschaft eG mit Kerner Drillmaschine
Michelle Tondera (LLG)

Theodor Radelhof (JKI)       Der Zwischenfruchtanbau bietet für einen landwirtschaftlichen Betrieb viele Vorteile. Die Begrünung der Ackerflächen zwischen zwei Hauptkulturen kann den Oberboden vor Wind- und Wassererosion schützen, die Wasserhaltefähigkeit und Wasserinfiltration verbessern und das Bodenleben fördern. Die zusätzliche Biomasse trägt zum Erhalt bzw. zur Erhöhung des Humusgehaltes bei. Die Bodenstruktur wird gefördert und mögliche Nährstoffüberschüsse können für die Folgekultur abgesichert werden. Sind Leguminosen Teil der Zwischenfruchtmischung, kommt zusätzlich Stickstoff in das Anbausystem.

Bei der Nutzung einer sehr artenreichen Zwischenfruchtmischung werden die positiven Effekte auf die Bodenstruktur durch das Vorhandensein verschiedener Wurzelsysteme in unterschiedlichen Bodentiefen weiter begünstigt. Der Effekt der Unkrautunterdrückung durch Licht-, Wasser und Nährstoffentzug wird im Idealfall noch verstärkt, was den Einsatz von Herbiziden weiter reduzieren kann. Nicht zuletzt fördert der Anbau verschiedener Pflanzenarten die Biodiversität im Agrarökosystem, was die Resilienz gegenüber Schädlingen und Krankheiten erhöhen und Nützlinge fördern kann. Die Zusammensetzung der genutzten Zwischenfruchtmischung spielt dabei eine entscheidende Rolle und sollte nach den spezifischen Zielen, dem Standort und den klimatischen Bedingungen gestaltet werden.

Zwischenfruchtbestand am 26.09.24 auf der Agrar eG Könnern.
Lars Gärtner (LLG)

Mehrere Demonstrationsbetriebe haben in dieser Saison Zwischenfrüchte etabliert. Dabei wurden zumeist Reinsaaten oder Mischungen mit wenigen Komponenten durch artenreiche Zwischenfruchtmischungen ersetzt und zum Teil neue Aussaatverfahren genutzt. In Sachsen-Anhalt stehen die Betriebe vor der Herausforderung, unter zumeist sehr trockenen Bedingungen Zwischenfrüchte überhaupt erfolgreich zum Aufgang zu bringen. Dadurch wurde sich oft auf Reinsaaten, zB. mit Senf beschränkt, um im Zweifel kein zu hohes Risiko bei sehr hohen Saatgutkosten für artenreiche Mischungen einzugehen. Die Agrar eG Könnern und die EMB GmbH sind teilweise in den letzten Jahren sogar ganz vom Zwischenfruchtanbau abgekommen, obwohl die Betriebsleiter von den Vorteilen überzeugt sind. In diesem Jahr erfolgte wieder eine Aussaat. Genutzt wurden die Mischungen „Mais Pro“ bzw. „Mais pro org.“, jeweils in Scheibeneggensaat. Die Harslebener Agrargenossenschaft eG setzt in diesem Jahr als Alternative zur Reinsaat von Senf auf die Mischung „Schnellgrün Leguminosen-frei“,

Zwischenfruchtbestand am 27.08.24 nach Direktsaat auf der Kahmann/Allmrodt KG
Lars Gärtner (LLG)

um einen ähnlich schnell schließenden Bestand mit der Erschließung einer möglichst großen Wurzelzone durch verschiedene Arten zu kombinieren. Um die Restfeuchte im Boden nach der Räumung der Hauptkultur effizienter nutzen zu können, setzte Johannes Trömel auf die Direktsaat der Mischung „Aquapro“ mit der betriebseigenen Väderstad Rapid unmittelbar nach dem Drusch. Nach ersten Niederschlägen Mitte September läuft der Bestand verhalten auf. Ebenfalls aufkommender Ausfallweizen könnte

in nächster Zeit problematisch werden. Auf der Kahmann/Allmrodt KG wird für die Direktsaat seit letztem Jahr eine Maschine von Claydon genutzt. Die Probst GbR hat bereits seit mehreren Jahren gute Erfahrungen mit der Direktsaat nach Getreide. Neu in diesem Jahr ist die Nutzung der Horsch Pronto nach dem Stoppelsturz von Mais mit dem Grubber, um auch nach einer spät räumenden Kultur Zwischenfrüchte zu etablieren. Ein erster Versuch, Zwischenfrüchte vor Kartoffeln anzubauen, erfolgt auf dem Agrarbetrieb Krüger am nördlichen Rand der Magdeburger Börde. Dabei werden zwei Mischungen, die speziell für den Katoffelanbau geeignet sind, miteinander verglichen: "Betasola" und "Potatoe". Beide Mischungen enthalten etwa 20 % Leguminosen.

Direktsaat nach Getreide mit Köckerling Ultima
Joschua Eder (LfL)

In Bayern wird auf den Demonstrationsbetrieben ebenfalls möglichst wassersparend gearbeitet, um die Entwicklung guter Zwischenfruchtbestände im Sommer zu garantieren. Martin Darnhofer brachte daher die Mischung „MykoMax“ (bestehend aus Sommerwicke, Öllein, Saflor, Ramtillkraut, Sudangras, Beluga Linse, Phacelia, Alexandrinerklee, Sparriger Klee, Perserklee und Sonnenblume) am 12.08. auf seiner Fläche ebenfalls in Direktsaat aus.

Zwischenfruchtaussaat beim Mulchen mit Saatguttank in der Front
Joschua Eder (LfL)

Leider führten sehr feuchte Witterungsbedingungen zur Ernte zu tiefen Fahrspuren des Dreschers und zumindest dort musste vor der Zwischenfruchtaussaat gegrubbert werden. Die Betriebe Escher und Tischer arbeiteten in Drillsaat, setzten in diesem Jahr aber ebenfalls auf wesentlich artenreicheren Mischungen und achteten vor allem darauf, dass Leguminosen zur Stickstoffbindung enthalten sind. In Rotthalmünster wollten Christian und Michael Hofbauer in diesem Jahr mit der Mischung TerraLife MaisPro TR 50, bestehend aus Senf, Weißklee, Rotklee, Perserklee, Alexandrinerklee, Futtererbse, Sorghum, Ramtillkraut, Saatwicke, Tottelwicken, Schwendenklee, Serradella, Sonnenblumen, Inkanatklee, Öllein, Rettich und Phacelia eine optimale Vorbereitung für den nachfolgenden Mais herstellen. Seit mehreren Jahren hat der Betrieb gute Erfahrungen damit, die Aussaat bei einer Überfahrt mit dem Mulcher auszubringen. Das Saatgut wird dabei in einem Tank in der Front des Schleppers mitgeführt. Leider war die Trockenheit in diesem Jahr nach der Ausbringung am 29. Juli so stark, dass die Zwischenfrüchte nur sehr schlecht aufgingen. Der Bestand musste abgespritzt und durch eine erneut ausgebrachte Mischung ersetzt werden.

Erfahrungen und Strategien in NRW: Rückblick der Demonstrationsbetriebe auf die Anbausaison 2023/24

Die Teilnehmenden begutachten die Zwischenfruchtbestände vom Demonstrationsbetrieb Schlüter, 11.09.2024
Wilhelm Wortmann

Angela Sievernich (LWK NRW)       Wie verlief die vergangene Saison und was planen die Demonstrationsbetriebe aus NRW für das kommende Jahr? Darüber tauschten sich sechs der zehn am Projekt beteiligten Betriebe und Beteiligte der Landwirtschaftskammer NRW am 11.09.2024 auf dem Demonstrationsbetrieb Schlüter in Ennigerloh aus. Der landwirtschaftliche Betrieb Schlüter hält Mastschweine und baut für diese auf ca. 60 ha Ackerfläche Futter an. Die Böden lassen sich als lehmig-tonig einstufen, was z.B. die mechanische Unkrautregulierung und den Anbau früher Sommerungen oder die Spätsaat von Winterungen erschwert. Die Schweinehaltung befindet sich in Umstellung auf Haltungsstufe 4, wodurch der Strohnutzung aus dem eigenen Getreideanbau in den nächsten Jahren besondere Bedeutung zukommen wird.

Demonstrationsbetrieb Schlüter zeigt die Maßnahmenumsetzung im Saisonverlauf.
Angela Sievernich (LWK NRW)

In der vergangenen Saison setzte der Betrieb Projektmaßnahmen in den Handlungsfeldern Kulturartenvielfalt und Fruchtfolge, Pflanzenschutz, Digitalisierung und Biodiversität um. Unter anderem wurde der Anbau einer Sortenmischung Winterweizen (KWS Keitum + KWS Emerick) mit rein mechanischer Unkrautregulierung erprobt. Der Betrieb verfügt über einen eigenen Hackstriegel, der auf der Maßnahmenfläche im März zwei Mal zum Einsatz kam.

Aufgrund der nassen Witterung war ein Striegeleinsatz im Herbst nach der Aussaat am 18.10. nicht möglich. Auflaufende Unkräuter wurden bei den Striegeldurchgängen im März zwar verschüttet, jedoch sind auch wieder neue Unkräuter sowie Ackerfuchsschwanz aufgelaufen. Letzterer erforderte dann doch einen Herbizideinsatz im Frühjahr. Eine Spätsaat mit Winterweizen im Januar (Sorten Debian, Asory) präsentierte sich gesünder und mit weniger aufgelaufenen Ungräsern, jedoch auch mit geringeren Erträgen als die Oktobersaat (6 t/ha statt 8 t/ha).

Im Mai wurden Sojabohnen gelegt mit dem Ziel, die Fruchtfolge zu erweitern und pflanzlichen Rohstoff für die deutsche Lebensmittelindustrie zu produzieren. Leider wurde die Anbaufläche trotz umfangreicher Schutzmaßnahmen gegen Tauben von diesen ab dem Tag der Aussaat kahl gehalten. Da die nötige Bestandesdichte von mindestens 30 Pflanzen pro m² trotz einer Aussaatstärke von 80 Körnern pro m² nicht erreicht wurde, wurde nachträglich Mais auf dem Schlag etabliert.

Maisbestand, zweimal gehackt und einmal im Band gespritzt, 11.09.2024
Angela Sievernich (LWK NRW)

Auf zwei Flächen wurden Verfahren zur alternativen Unkrautregulierung im Mais verglichen. Betriebsüblich erfolgt eine einmalige, flächige Herbizidbehandlung. Dies stellt gleichzeitig die einzige Maßnahme mit chemischem Pflanzenschutz im Mais dar. Als alternative Verfahren war geplant, das mehrmalige Striegeln mit anschließendem Hacken sowie das Hacken mit kombinierter Bandspritzung durch einen Lohnunternehmer zu erproben. In diesem Jahr gab es für die mechanischen Maßnahmen aufgrund ergiebiger Niederschläge und schwieriger Bodenverhältnisse wenige geeignete Zeitfenster. Die rein mechanische Variante wurde nach dem ersten Striegeln wegen auflaufender Disteln auf der Teilfläche und damit einhergehender Vermehrung nach einem Hackdurchgang abgebrochen. Das Hacken mit kombinierter Bandspritzung führte erst nach einem zweiten Hackdurchgang zu einem zufriedenstellenden Ergebnis. Dieses war dann vergleichbar mit dem der flächigen Herbizidbehandlung. Hemmend für die großflächige Umsetzung sind insbesondere die Mehrkosten des Verfahrens – aktuell gibt es nur eine Förderung für den kompletten Herbizidverzicht, nicht aber für kombinierte Verfahren zur Herbizidreduktion – sowie das Witterungsrisiko.

Eine offene Frage für die Demonstrationsbetriebe ist die nach den langfristigen Folgekosten und Auswirkungen von Unkräutern und -gräsern, die bei alternativen Verfahren zur Unkrautregulierung nicht erfasst werden. Im Jahr der Maßnahme kann man diese oft ohne Ertragsauswirkungen tolerieren. Es entsteht jedoch ein großes Samenpotential, das in den Folgejahren gezielte Beachtung und Kontrolle erfordert.

Dichter Zwischenfruchtbestand nach Wintergerste, Aussaat mit dem "Coverseeder", 11.09.2024
Angela Sievernich (LWK NRW)

Als Strategien für den Glyphosatersatz und zur Unkraut- und Ungrasunterdrückung setzt der Betrieb einen Treffler TGA Grubber ein und baut Sommer- und Winterzwischenfrüchte an. Das betriebsübliche Verfahren ist der Stoppelumbruch zeitnah nach dem Drusch mit einem auf dem Grubber aufgebauten pneumatischen Streuer mit Verteilschläuchen. Dieses Verfahren ermöglicht eine kostengünstige und frühzeitige Etablierung der Zwischenfrüchte, sodass auch das Ausfallgetreide unterdrückt wird. Als alternatives Verfahren wurde auf einer Fläche, auf der Wintergerste stand, deren Stroh nicht abgefahren wurde, der Cover Seeder der Fa. Müthing eingesetzt. Ziel war es, dass der Samen des auf der Fläche erstmals stark aufgetretenen Ackerfuchsschwanzes nicht in den Boden eingetragen und dort für die nächsten Jahre konserviert wird, sondern aufläuft und von der Zwischenfrucht unterdrückt bzw. im feuchten Strohmulch zersetzt wird. Am Tag des Treffens präsentierte sich bereits ein sehr dichter Zwischenfruchtbestand aus Phacelia, Alexandrinerklee, Inkarnatklee, Öllein und Ramtillkraut. Im Frühjahr soll hier ein Zwischenfruchtumbruch ohne Glyphosat für die Folgekultur Mais erprobt werden.

Das Verfahren mit Bodenbearbeitung erwies sich insbesondere in diesem nassen Jahr in den Fahrgassen - mit tieferen Fahrspuren als sonst üblich - als notwendig, um dort einen dichten Zwischenfruchtbestand mit guter Unkrautunterdrückung zu erreichen. Im Vergleich zeigte sich auch, dass die früheren Saattermine der Zwischenfrucht zu besser entwickelten und unterdrückenden Zwischenfruchtbeständen führen.


Mechanische Unkrautregulierung in Silomais und Wintergerste - Feldbegehung bei Demonstrationsbetrieb Dauermann

Wintergerste bei Betrieb Dauermann, 22.05.2024
Angela Sievernich (LWK NRW)

Angela Sievernich (LWK NRW)      Am 10.06.2024 bot der Demonstrationsbetrieb Dauermann in Steinfurt, NRW, interessierten Betrieben aus der Region einen Einblick in seine Maßnahmenflächen zur mechanischen Unkrautregulierung. Der landwirtschaftliche Betrieb mit dem Schwerpunkt Milchviehhaltung baut überwiegend Silomais und Ackergras zur Futternutzung an, darüber hinaus werden u.a. Kleegras, Wickroggen und Wintergerste auf sandigen Böden angebaut. Der Silomais wurde in Pflugsaat gelegt, es folgten zwei Durchgänge mit Blindstriegeln und einmaligem Hacken.

Mais nach Kleegras, nach zweimaligem Striegeln und einem Hackdurchgang, 10.06.2024
Angela Sievernich (LWK NRW)

Für jeden Durchgang ein passendes Zeitfenster von mehreren, aufeinanderfolgenden, niederschlagsfreien Tagen zu finden, war in diesem Jahr nicht einfach. Unter ausreichend trockenen Bedingungen ermöglichen die zusätzlichen Hackwerkzeuge Fingerhacken bzw. Hohlscheiben ein Verschütten von Unkräutern in der Reihe bzw. ein Anhäufeln. In diesem Jahr funktionierte dies nur begrenzt. Auf der Fläche mit zweijährigem Kleegras als Vorfrucht war der Unkrautdruck trotz der schwierigen Bedingungen bei der mechanischen Unkrautregulierung vergleichsweise gering. Durch die mehrfache Schnittnutzung des Kleegrases werden auflaufende Unkräuter und Gräser vor der Samenreife abgeschnitten und die Samenbank im Boden reduziert, sodass der Unkraut- und Ungrasdruck in den Folgekulturen geringer ist.

Mais nach Zwischenfrucht Ackergras und Vorfrucht Wintergerste, zwei mal gestriegelt, 22.05.2024
Angela Sievernich (LWK NRW)

Auf den Flächen mit vorherigem Ackergras als Zwischenfrucht mit zweifacher Schnittnutzung nach Vorfrucht Wintergerste bestand ein hoher Unkrautdruck (Leitverunkrautung: Weißer Gänsefuß, verschiedene Hirsearten). Dieser konnte durch die mechanische Unkrautregulierung alleine nicht ausreichend reduziert werden. Daher war in diesem Fall eine flächige Nachbehandlung mit einem Herbizid erforderlich. Dies stellt einen zusätzlich zu berücksichtigenden Kostenpunkt dar. Der Betrieb wählt zur ganzheitlichen Unkrautregulierung neben einer angepassten

Mais nach Zwischenfrucht Ackergras zur Schnittnutzung und Vorfrucht Wintergerste, nach zweimaligem Striegeln und einem Hackdruchgang, 10.06.2024
Angela Sievernich (LWK NRW)

Fruchtfolge Maissorten mit planophiler Blattstellung. Diese können die Maisreihen zeitiger schließen und damit Unkräuter früher beschatten. Neben Mais sammelte der Betrieb in diesem Jahr erste Erfahrungen mit alternativer Unkrautregulierung in der Wintergerste. Die Sorte Julia wurde Mitte Oktober in Pflugsaat nach Vorfrucht Mais mit erhöhter Aussaatstärke (+ ca. 10%) zur Berücksichtigung eventueller Striegelverluste gesät. Da sich im Herbst zum Striegeln keine Zeitfenster ohne Niederschläge mehr ergeben hatten, musste hierfür bis ins Frühjahr gewartet werden. Es ergaben sich im März noch zwei Termine zum Striegeln, die die Leitverunkrautung mit Windhalm und Vogelmiere weitestgehend beseitigen konnten. In diesem Jahr wurde einmalig eine Fungizidbehandlung durchgeführt. Von einem Wachstumsreglereinsatz sieht der Betrieb auf Grundlage eigener Erfahrungen mit der Futternutzung des Strohs generell ab. Dies kann als zusätzliche Maßnahme zur Unkrautregulierung betrachtet werden, da die Gerstenpflanzen durch den ausbleibenden Wachstumsreglereinsatz sehr hoch wachsen und Unkräuter so unterdrückt werden.

Gerste ohne Herbizid, am 22.05.2024 zweimalig gestriegelt
Angela Sievernich (LWK NRW)
und am 10.06.2024;

Feldtag auf dem St. Wendelinhof - Kichererbse, Fruchtfolge-Erweiterung und Ungrasmanagement im Fokus

Maria Rosenhauer (DLR R-N-H)   Am Nachmittag des 5. Juni 2024 traf sich eine Gruppe interessierter Landwirte, Berater und Vertreter der Politik auf den Versuchsflächen des St. Wendelinhofs der TH Bingen, Demonstrationsbetrieb Integrierter Pflanzenbau in Rheinland-Pfalz. Auf dem Projektbetrieb St. Wendelinhof werden Ansätze zu vier Handlungsfeldern der Ackerbaustrategie 2035 umgesetzt: Digitalisierung, Pflanzenschutz, Düngung und Biodiversität.
Herr Petersen, Professor für Pflanzenbau- und Pflanzenschutz an der TH-Bingen, führte durch die Vorhaben, begonnen mit einer potentiell neuen Kultur für heimisches Eiweiß: der Kichererbse. Die Kichererbse gilt als vergleichsweise trockenheitstolerant. Sie kann als Leguminose ohne zusätzliche N-Düngung angebaut werden. Wichtig ist die Beimpfung des Saatguts mit dem passenden Präparat. Gegen eine Verunkrautung ist eine Vorauflaufbehandlung mit Pendimethalin zu empfehlen, für die eine einzelbetriebliche Genehmigung erforderlich ist, da es keine Zulassung dafür gibt. Allerdings kann eine späte Verunkrautung problematisch werden und die Ernte erschweren. Hinzu kommt, dass einige Sorten verzettelt abreifen. Das Ertragspotential ist mit ca. 1 bis 3 t/ha überschaubar. Dennoch kann die Kichererbse bei vorhandenen Absatzmöglichkeiten eine interessante Erweiterung des Kulturartenspektrums in der Fruchtfolge an warmen Standorten sein.

 

Abb. 1: Kichererbsen der Sorte Elmo Anfang Juni, ohne (links) und mit (rechts) Rhizobien-Impfung
Maria Rosenhauer (DLR R-N-H)

Mit dem Thema Fruchtfolge ging es dann weiter zum nächsten Feld. Herr Prof. Petersen stellte ein Vorhaben zur Pflanzenschutzmittelreduktion durch Fruchtfolgeversuch und Integrierten Pflanzenschutz vor (Abb. 2). Hier wird erprobt, ob eine weitere Fruchtfolge aus Zuckerrüben, Winterweizen, Erbsen, Wintergerste, Körnermais und Winterroggen ein höheres Reduktionspotential an Pflanzenschutz und Düngung hat als eine engere Fruchtfolge aus Zuckerrüben, Winterweizen und Wintergerste. Weiter werden die Ansätze des Integrierten Pflanzenschutzes mit Sortenwahl, Einsatz von Prognosemodellen und kombinierter mechanischer + chemischer Unkrautkontrolle mit der guten fachlichen Praxis verglichen. Eine knappe Zusammenfassung der ersten Saison zeigt, dass sich der Behandlungsindex mit der weiteren Fruchtfolge und den Maßnahmen des Integrierten Pflanzenschutzes tendenziell reduzieren lässt. Allerdings wurden bereits beim Austausch auf dem Feld viele der aktuellen Herausforderungen angesprochen. In der Zuckerrübe ist die Verbreitung von Syndrome Basses Richesses (SBR) besorgniserregend. Aber auch gegen die Rübenmotte fehlt es an wirksamer Regulierung. Der Mais etablierte sich erst nach dreimaliger Saat und unter Vliesabdeckung, da sich Saatkrähen im Umfeld angesiedelt haben.
 

Abb. 2: Blick auf die Fruchtfolgevarianten
Maria Rosenhauer (DLR R-N-H)
und Teilnehmende.

Um ein weiteres sich verschärfendes Problem ging es dann auf dem nächsten Feld: die Kontrolle von multiresistenten Ackerfuchsschwanz, bei dem blattaktive Mittel im Frühjahr keine Wirkung mehr zeigen. Darum wurde die Regulierung über den Saattermin, Bodenherbizide und den Striegel versucht, mit unterschiedlichem Erfolg (Abb. 3). Die späte Saat (23.10.23) mit entsprechend späterem Einsatz der Bodenherbizide sah mit am besten aus. Die frühe Saat (09.10.23) war sehr lückig und bot dem hohen Ungrasdruck keinen Widerstand. Der Striegel allein, egal ob ein-, zwei- oder dreimal eingesetzt, reduzierte den Ackerfuchsschwanzbesatz nicht nennenswert. Auch hatte er auf dieser Fläche keinen zusätzlichen Effekt in Kombination mit den Bodenherbiziden. Wobei hier die Reihenfolge der Maßnahmen offenbar zentral ist. Als erstes sollte gestriegelt werden und danach die Herbizidanwendung erfolgen. Für das kommende Jahr wird es so gemacht. In diesem Jahr erwiesen sich die reinen Herbizid-Varianten am wirkungsvollsten. In der begleitenden Diskussion wurden deutlich, dass besonders die Witterungsbedingungen den optimalen Einsatz der mechanischen Unkrautregulierung erschweren. Auch bereitet der angekündigte Wegfall des Wirkstoffes Flufenacet den Landwirten Sorge, da dieser ein zentraler Baustein im Resistenzmanagement ist.

Abb. 3: Multiresistenter Ackerfuchsschwanz im Winterweizen in den Varianten (v.l.n.r.): unbehandelt-frühe Saat, Bodenherbizid-frühe Saat und Bodenherbizid-späte Saat.
Maria Rosenhauer (DLR R-N-H)

Bei der Frage, wie man einen solchen Unkrautbesatz in den Griff bekommen kann, fand der Pflug Erwähnung, der, einmalig eingesetzt, viele Samen in tiefere Bodenschichten verlagert von wo aus sie nicht keimen können. Danach darf der Boden mehrere Jahre nicht mehr tief gelockert werden, um diesen Effekt zu behalten. Auch bei und vor der Saat ist nun möglichst wenig Bodenbewegung ratsam, um die Keimung der Unkrautsamen nicht anzuregen. Hier wurde der Einsatz von Glyphosat zur Bereitstellung eines sauberen Saatbetts ohne Bodenbewegung als wichtig für die Sanierung von Flächen mit resistenten Unkräutern benannt. Weiter ist mit Blick auf die Feldhygiene und der Vermeidung von Sameneinträgen die genaue Kontrolle der vor allem überbetrieblich eingesetzten Maschinen empfehlenswert. So z.B. die Reinigung des Mähdreschers, bevor der Lohnunternehmer auf die Flächen fährt. Ist der Besatz auf den eigenen Flächen bereits hoch, kann der sogenannte „Top Cut Collect“ der Firma Zürn gegebenenfalls unterstützen (Abb. 4). Das Gerät schneidet die Samenstände der Unkräuter über dem Kulturbestand ab, sammelt sie und führt sie so vom Feld ab.

Abb. 4: Der "Top Cut Collect" als möglicher Beitrag zu mehr Feldhygiene.
Maria Rosenhauer (DLR R-N-H)

In ersten Versuchen mit dieser Maschine konnten an der TH Bingen bereits Erfahrungen gesammelt werden. Insgesamt war der Nachmittag informativ und aufschlussreich, mit anregendem Austausch und viel Interesse. Die eine Lösung für all die Herausforderungen wurde nicht gefunden – weil es sie nicht gibt. Es wird weiterhin vieler Maßnahmen und Bausteine bedürfen, die es zu erproben gilt. Wer mehr zu den vorgestellten Verfahren oder dem MuD IPB Projekt in Rheinland-Pfalz erfahren möchte, meldet sich gern bei: maria.rosenhauer(at)dlr.rlp(dot)de.


Integrierter Pflanzenschutz und Ackerbohnen-Beisaat im Raps

Raps am 11.04.2024, Betrieb Schulte, Altenberge
Niklas Schulte
Raps mit Ackerbohnen, 13.11.2023
Angela Sievernich (LWK NRW)

Angela Sievernich (LWK NRW)     Der Raps blüht, die Bienen fliegen. Niklas Schulte, Demonstrationsbetrieb im Modell- und Demonstrationsvorhaben „Integrierter Pflanzenbau“ freut sich, dass in diesem Jahr der Schädlingsbefall auf seinen Rapsschlägen gering war und er deshalb auf den Insektizideinsatz verzichten konnte. In einer nassen Saison wie dieser ist er für jede Überfahrt, die nicht unbedingt notwendig ist, dankbar. Die Bestände wurden neben Pflanzenkontrollen mit Gelbschalen und neuerdings auch mit digitalen Gelbschalen auf Schädlingsbefall im Herbst (Rapserdfloh, Schwarzer Kohltriebrüssler) und im Frühjahr (Gefleckter Kohltriebrüssler, Großer Rapsstängelrüssler, Rapsglanzkäfer) kontrolliert. Da die jeweiligen Schadschwellen in der Gelbschale (Rüsslerarten, Rapserdfloh) bzw. an den Pflanzen (Rapserdfloh, Rapsglanzkäfer) nicht überschritten wurden, konnten in diesem Jahr die Insektizidbehandlungen ausbleiben. In anderen Regionen zeigten sich teilweise starke Zuflüge, weshalb bei vielen Rapsanbauern Insektizidbehandlungen erforderlich waren.

Mit dem Anbau von Winterraps hat der Betrieb erst vor zwei Jahren begonnen. Für einen Betrieb mit dem Schwerpunkt Schweinemast ist der Raps keine übliche Kultur. Jedoch war der Anbau eine gute Möglichkeit, die Fruchtfolge um eine Blattfrucht zu erweitern und einen Wirkstoffwechsel zur Ackerfuchsschwanzbekämpfung realisieren zu können.

Raps mit abgefrorenen Ackerbohnen, 07.03.2024
Angela Sievernich (LWK NRW)

Der Betriebsleiter baut den Raps zusammen mit Sommer-Ackerbohnen als Beisaat an. Diese werden vor der Aussaat mit dem Düngerstreuer ausgebracht. Seit dieser Saison versucht der Betrieb jedoch das Verfahren zu vereinfachen und sie mit einem pneumatischen Sägerät, montiert auf der mechanischen Sämaschine mit Kreiselegge, parallel zur Aussaat auszubringen. Eine Vorauflauf-Herbizidbehandlung ist möglich. Die Ackerbohnen frieren in der Region sicher ab und können dem Raps so Stickstoff zur Verfügung stellen. Da der Betrieb ansonsten keine Leguminosen anbaut, stellt die Beisaat für den Betrieb eine gute Möglichkeit zur Diversifizierung seiner angebauten Kulturen dar. Ertraglich wurde der Raps bisher nicht negativ beeinflusst. Im Gegenteil ist der Betrieb davon überzeugt, dass der Raps von der Ackerbohne profitiert.

Spritzfenster ohne VA-Herbizid im Herbst, 13.11.2023
Angela Sievernich (LWK NRW)

Ein Imker freut sich dieses Frühjahr wieder über den Raps, an dem er gerne seine Bienen aufstellt. Die Randstreifen entlang des Vorfluters bieten sich dazu sehr gut an. Es handelt sich um einen drei Meter breiten Pufferstreifen, eingesät mit einem Kleegras-Gemenge, auf dem keine Pflanzenschutz- oder Düngemaßnahmen erfolgen.

Ein Wermutstropfen jedoch bleibt: Eine seiner Rapsflächen muss im Frühjahr umgebrochen werden, da der Raps sich aufgrund der Nässe nicht zufriedenstellend entwickelt hat. Dort wird nun Mais eingesät.


Mechanische Unkrautregulierung im Winterweizen - Striegeleinsatz auf Demonstrationsbetrieb in Rheinland-Pfalz

Youtube-Videos

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Im Zuge des Modell- und Demonstrationsvorhabens setzen die teilnehmenden Modellbetriebe in Rheinland-Pfalz verschiedene Maßnahmen in den Handlungsfeldern Düngung, Biodiversität, Digitalisierung und Pflanzenschutz im Rahmen der Ackerbaustrategie 2035 um. In dem hier gezeigten Video stellt der Landwirt Christian Oberhausen aus Trier eine Maßnahme im Handlungsfeld Pflanzenschutz, „Mechanische Unkrautbekämpfung im Getreide“ vor.

Die Maßnahmenfläche ist insgesamt ca. 3,8 ha groß. Zum Einsatz kam ein Einböck-Striegel mit 6 m Arbeitsbreite und 8 mm Zinken. Dabei werden unterschiedliche Striegelhäufigkeiten und Zeitpunkte (Vorauflauf, Nachauflauf, im Herbst oder Frühjahr) sowie die Kombination mit Herbiziden im Vergleich zur rein chemischen Unkrautkontrolle durchgeführt.

Die Varianten sind:
1. Striegel Vorauflauf + Bodenherbizid,
2. Striegel Nachauflauf im Herbst,
3. Striegel Nachauflauf im Herbst + Striegel Frühjahr,
4. Striegel Vorauflauf + Nachauflauf Herbst
5. Chemische Behandlung.

Der Winterweizen auf dem Feld wurde am 08.10.2023 gesät und bisher wie folgt behandelt: Bekämpfung Ausfallraps (23.08.2023), Erstellung eines Scheinsaatbetts (14.09.2023), Totalherbizidbehandlung (03.10.2023). Der Einsatz des Striegels hatte im Herbst keinen nachweislichen Einfluss auf den Auflauf des Weizens. Frühjahrsbonituren zeigten einen, für die Fläche ungewöhnlichen, geringen Ungräserdruck, der ggf. auf die dort vorherrschende Wetterlage zurückzuführen ist. Die Maßnahme inklusive abschließender Bonituren (Unkrautdichte nach den Maßnahmen, Kernbeerntung + Verwiegung) wird voraussichtlich im August beendet.


Kick-Off in Rheinland-Pfalz

Teilnehmer des Kick-Off-Treffens (v.l.n.r.): Manfred Röhrig (ISIP e.V.), Niklas Jacob, Nikolaus Schackmann (DLR Eifel), Manuela Schieler (ZEPP), Christian Oberhausen, Sebastian Thielen (DLR Eifel), Thomas Schoch (DLR Westpfalz), Maria Rosenhauer (DLR R-N-H), Tobias Meutes, Andreas Hommertgen (DLR R-N-H), Theodor Radelhof (JKI), Thomas Wolf, Johannes Steinfort, Jana Richter-Reichhelm (JKI), Simon Freitag (DLR R-N-H), Luisa Graf (BLE), Hermann Heidweiler (DLR R-N-H), Björn Faller, Julia Arndt (DLR R-N-H), Dominik Bellaire, Julian Hautz (DLR R-N-H).
Foto:Julian Hautz

17.10.23  Zum offiziellen Start des Demonstrationsvorhabens MuD IPB in der Modellregion Rheinland-Pfalz trafen sich heute die Betriebsleiter der teilnehmenden Modellbetriebe, die Betreuer der regionalen Dienstleistungszentren Ländlicher Raum sowie das JKI. Eingeladen hatten die Projektmitarbeitenden am DLR R-N-H, die für Rheinland-Pfalz die Projektleitung übernehmen. Unter Beteiligung der ZEPP und dem ISIP e.V. wurde der aktuelle Stand des Modell- und Demonstrationsvorhabens vorgestellt und diskutiert. Die Projektkoordination hatte die neun am Projekt beteiligten Betriebe zu einem ersten Kennenlern-Treffen eingeladen. Die vor Ort umzusetzenden und zu untersuchenden Maßnahmen wurden in der Runde vorgestellt und diskutiert. Hinzu kam ein Ausblick auf kommende Termine und Veranstaltungen. Ebenso einigten sich die Teilnehmenden in dem Demonstrationsvorhaben, wie sie zukünftig untereinander kommunizieren und sich austauschen wollen, damit eine möglichst große Transparenz gegeben ist und sich alle umfassend in den Fortgang des Projektes einbringen können. Hiermit beginnt offiziell das Modell- und Demonstrationsvorhaben Integrierter Pflanzenbau in der Modellregion Rheinland-Pfalz und alle Teilnehmenden freuen sich darauf, in Zukunft spannende Impulse aus den durchgeführten Maßnahmen zu erhalten und allen Interessierten die Ergebnisse des Vorhabens zu präsentieren.


Vorhaben um vier Regionen erweitert

20.09.23   Mit dem kürzlichen Start des MuD IPB in vier weiteren Bundesländern (Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Sachsen-Anhalt) sind die Regionen des Vorhabens nun vollzählig. Ein erster Online-Austausch mit den neuen Regionalbetreuungen und der Koordination am Julius Kühn-Institut fand am vergangenen Donnerstag, den 14.09.2023 statt. Interessierte Betriebe können sich ab sofort mit der Institution in ihrem Bundesland (Karte) in Verbindung setzen und nach Bekanntmachung der jeweiligen Ausschreibung im Bundesanzeiger offiziell auf die Teilnahme als Demonstrationsbetrieb bewerben.


Das Netz der Demonstrationsbetriebe nimmt Form an

v.l.n.r.:Theodor Radelhof (JKI), Ellen Richter (LWK NRW), Hella Kehlenbeck (JKI), Martin Pingel (JKI), Vanessa Paap (LBV), Julia Arndt (DLR RNH), Luisa Graf (BLE), Burkhard Golla (JKI), Jonas Hett (LWK NRW), Laura Rheinfels (ATB), Angela Sievernich (LWK NRW), Jana Richter-Reichhelm (JKI)
Foto: Theodor Radelhof

19.07.23   Ein spürbarer Fortschritt in Kassel: erneut trafen sich heute die Projektmitarbeitenden von den Institutionen der Projektregionen und des JKI unter Beteiligung der BLE, um den aktuellen Stand im Modell- und Demonstrationsvorhaben vorzustellen und zu diskutieren. Die Vertreter der drei Regionen Brandenburg, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen konnten final präsentieren, welche Betriebe in ihrem Bundesland am Vorhaben teilnehmen werden. Auch die geplanten Maßnahmen des integrierten Pflanzenbaus konnten zum Teil schon betriebsgenau gezeigt und besprochen werden. Hinzu kam die Aussicht auf die Aufnahme weiterer Bundesländer in den Verbund. Damit wächst das Netz der Demonstrationsbetriebe, um in naher Zukunft allen Interessierten aus der Praxis und darüber hinaus zur Verfügung zu stehen.


Vorstellung des Demonstrationsvorhabens auf 3. Hack- und Striegeltag

Demonstration unterschiedlicher Geräte beim Blindstriegeln von Ackerbohnen auf dem Ökohof Kuhhorst.
Foto: Theodor Radelhof

08.05.23   Am vergangenen Mittwoch, den 03.05.2023, trafen sich rund 80 Teilnehmende auf der 3. Ausgabe des jährlichen Hack- und Striegeltages in Brandenburg auf dem Ökohof Kuhhorst gGmbH im Ruppiner Land. Im Rahmen der Veranstaltung des Landesbauernverbandes Brandenburg e.V. (LBV) und dem Institut für Lebensmittel- und Umweltforschung e.V. (ILU) konnten sich interessierte Landwirt:innen und Vertreter:innen aus Beratung, Forschung und Industrie über die letzten Entwicklungen und Verfahren zur mechanischen Beikrautregulierung informieren.

Zum Auftakt gewährte der gastgebende demeter-Betrieb Einblick in seine Vorgehensweise beim Striegeln und ging dabei besonders auf die besonderen Anforderungen auf einem Niedermoor-Standort ein. In den Fachbeiträgen wurden unter anderem Daten aus Langzeitversuchen zur Wirksamkeit und Wirtschaflichkeit mechanischer Verfahren im Pflanzenschutz gezeigt und auf Tools aufmerksam gemacht, mit deren Hilfe Betriebe besser abschätzen können, wie sich Änderungen im Vorgehen beim Pflanzenschutz auf das Betriebsergebnis auswirken. Bei der anschließenden Technikvorstellung im Feld konnten sich die Besucher über die Wirksamkeit der Streigeltechnik unterschiedlicher Hersteller beim Blindstriegeln in Ackerbohne und Hafer überzeugen.   

Der LBV und das ATB Potsdam nutzten die Veranstaltung zur Vorstellung des Modell- und Demonstrationsvorhaben Integrierter Pflanzenbau und machten darauf aufmerksam, dass Interessenbekundungen zur Teilnahme von Brandenburger Betrieben noch bis zum 18. Mai 2023 erfolgen können.


Erstes Arbeitstreffen in Kassel am 10. Mai

28.04.23   Die Mitarbeitenden aus den Institutionen der jetzigen drei Projektregionen Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg und dem Julius Kühn-Institut treffen sich am 10. Mai 2023 zum ersten gemeinsamen Arbeitstreffen des Modell- und Demonstrationsvorhabens in Kassel. Neben der Vorstellung des aktuellen Arbeitsstandes in den Regionen zur Betriebsakquise und geplanten Umsetzung der Handlungsfelder der Ackerbaustrategie sollen die konkreten Maßnahmen und die wissenschaftliche Begleitung rege diskutiert werden.