Körnerleguminosen besitzen bekanntermaßen einen hohen Vorfruchtwert. Bei einer Anbauentscheidung sollten daher ihre vielen pflanzenbaulichen Vorteile in der Fruchtfolge auch monetär berücksichtigt werden.
In den vier Untersuchungsjahren errechnete sich nach Angaben der befragten Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter für die konventionell angebauten Ackerbohnen ein Vorfruchtwert von rund 168 Euro/ha und für konventionelle Erbsen von rund 124 Euro/ha. Der Hauptanteil der Vorfruchtleistung wird laut der Studie durch den monetären Mehrertrag der Folgekultur erzielt, der auf durchschnittlich 90 bis 125 Euro/ha geschätzt wird. Der hohe Vorfruchtwert ist auch auf die Stickstofffixierung der Leguminosen zurückzuführen. Denn über die Wurzelrückstände werden je nach Standort und Jahr schätzungsweise zwischen 25 und 30 kg/ha Stickstoff für die Folgefrucht im Boden hinterlassen. Daraus ergibt sich eine Stickstoffeinsparung zur Folgefrucht von 20 bis 21 Euro/ha. Da nach Erbsen und Bohnen in der Regel auch weniger Bodenbearbeitung notwendig ist, können noch zusätzlich Maschinenkosten in Höhe von 14 bis 31 Euro/ha eingespart werden – eine Rechnung, die sich lohnt.
Es gibt noch zahlreiche weitere Vorteile durch Körnerleguminosen, wie verbesserte Bodenfruchtbarkeit, Fruchtfolgeauflockerung, Unterbrechung von Infektionszyklen wichtiger Getreide- und Rapskrankheiten, Maßnahmen des Resistenzmanagements (Gräser), Erhöhung der Biodiversität in der Agrarlandschaft, Bereitstellung von Insektentracht und vieles mehr. Diese wurden in der Untersuchung jedoch nicht monetär bewertet.