Die Saatdichte beziehungsweise die daraus resultierende Standraumverteilung hat in fast allen Kulturen einen deutlichen Einfluss auf die Bestandsentwicklung und Ertragsleistung.
Bei Getreide haben hohe Saatdichten den Vorteil, dass die sich entwickelnden Bestände den Boden schneller decken und Unkräuter besser unterdrücken können. Andererseits erhöhen dichte Bestände das Risiko für die Ausbreitung von pilzlichen und bakteriellen Krankheiten, da sich in diesen häufig ein feuchtes Mikroklima bildet. Darüber hinaus neigen sehr dichte Bestände dazu, früher und stärker in die Länge zu wachsen und sind daher oft weniger winterhart und standfest.
Beim Winterraps ist eine geringere Saatdichte mit guter Einzelpflanzenentwicklung wichtiger zu bewerten als eine hohe Bestandsdichte. Dadurch entwickeln sich kräftige Pflanzen, die weniger empfindlich auf Krankheiten und Schädlinge reagieren. Bei sehr dichten Beständen erhöht sich zudem die Wahrscheinlichkeit des Aufstängelns im Herbst und damit das Risiko für Auswinterungsverluste.
Bei Mais erhöhen zu dichte Bestände das Risiko für Trockenstress und bei ausreichender Wasserverfügbarkeit die Konkurrenz um Licht und Nährstoffe. Deutlich zu dünne Bestände erzielen wiederum keine optimalen Erträge und sind anfälliger für Erosion, Wildschäden und Spätverunkrautung.
Auch bei der Saattiefe müssen Kompromisse gemacht werden, die sich an der Kultur und den Standortbedingungen orientieren. Im Allgemeinen kann eine flache Aussaat den Feldaufgang und die Jugendentwicklung beschleunigen, da der Keimling weniger Zeit und Energie zum Erreichen der Bodenoberfläche benötigt. Zu beachten ist dabei aber, dass den Samen ausreichend Wasser für die Keimung zur Verfügung steht. Wegen der unterschiedlichen Ansprüche an die Wasseraufnahme gilt prinzipiell: Großkörnige Samen wie Mais und Körnerleguminosen sollten tiefer gesät werden als Getreide und kleinkörnige Samen.
Tiefere Saaten schützen die Samen auch besser vor Mäuse- und Vogelfraß, führen bei kalten und nassen Bedingungen aber häufiger zu Auflaufkrankheiten. Die optimale Saat- oder Pflanztiefe hängt daher auch von den tatsächlichen Boden- und Witterungsverhältnissen und dem erwarteten Krankheits- und Schädlingsdruck ab.