Eine Hecke benötigt regelmäßig einen Pflegeschnitt, damit sie dicht bleibt und ihre Funktionen erhalten bleiben. Hierfür gibt es eine zeitliche Begrenzung. Nach Paragraf 39 Absatz 5 Satz 1 Nr. 2 des Bundesnaturschutzgesetzes ist der Gehölzschnitt und die Pflege von Hecken vom 1. Oktober bis zum 28. Februar erlaubt. Alle acht bis zwölf Jahre sollte die Hecke abschnittsweise auf den Stock gesetzt werden. Dabei wird maximal ein Drittel der gesamten Hecke in einer Pflegeperiode weit zurückgeschnitten. Der Rest bleibt stehen, damit die Funktionen der gesamten Hecke während der Pflege erhalten bleiben.
Der anfallende Strauchschnitt kann als erneuerbare Energiequelle, beispielsweise als Holzhackschnitzel, genutzt werden und damit den Klimaschutzeffekt der Hecke noch erhöhen. Dazu gibt es bereits Untersuchungen mit örtlichen bzw. regionalen Nutzungskonzepten. In Schleswig-Holstein beispielsweise wurde in einem europäischen Innovationsprojekt die nachhaltige Biomassenutzung von Knicks untersucht. In einer hessischen Gemeinde wird der anfallende Strauchschnitt bereits zur regionalen Wärmegewinnung genutzt (siehe Box mit weiteren Informationen).
In den hessischen Untersuchungen wurden folgende Faustzahlen für eine 100 Meter lange Hecke ermittelt: Der durchschnittliche Ertrag je 100 m Hecke liegt bei 35 Schüttraummetern (SRm). 1 Schüttraummeter entspricht 0,4 Festmetern Biomasse. Bei einem zehnjährigen Turnus sind das im Mittel pro Jahr 3,5 SRm mit einem Heizwert von 3,4 MWh, die 340 l Heizöläquivalenten entsprechen. Wenn das Schnittgut in einer Hackschnitzelanlage genutzt werden kann, lassen sich durch die Nutzung im Durchschnitt pro Jahr wenigstens 0,8 Tonnen CO2-Äquivalente einsparen – hier als Ersatz von Erdgas gerechnet. Bei Ersatz von Erdöl ist die Ersparnis mit 1,1 Tonnen CO2-Äquivalente noch deutlich höher.