Humus ist ein wichtiger Bestandteil des Bodens: Er fördert die Bodenfruchtbarkeit, mindert die Erosionsanfälligkeit und speichert Wasser. Sein Gehalt im Boden und seine Zusammensetzung sind damit entscheidende Größen für das Gelingen landwirtschaftlicher Erzeugung. Doch Humus hat noch eine weitere wichtige Funktion: Er speichert große Mengen an organischem Kohlenstoff und entzieht der Atmosphäre damit klimaschädliches Kohlendioxid (CO2). Langfristig stabile Humusvorräte im Boden sind daher auch bedeutend für den Klimaschutz.
Wie viel Humus und organischer Kohlenstoff tatsächlich in deutschen Wiesen- und Ackerböden steckt, war lange Zeit nicht bekannt, denn es gab keine einheitliche deutschlandweite Erhebung dazu. Diese Wissenslücke konnte das Thünen-Institut nun durch die „Bodenzustandserhebung Landwirtschaft“ (siehe Infokasten) schließen. Die Daten dieser Erhebung geben erstmalig einen umfassenden Überblick über den Humusgehalt und die Vorräte an organischem Kohlenstoff unter Wiesen und Äckern – bis in eine Tiefe von einem Meter.
In der umfangreichen Erhebung erfasste das Thünen Institut nicht nur den Status quo der Kohlenstoffvorräte. Die Wissenschaftler bewerteten auch, welchen Einfluss verschiedene Klima-, Boden- und Nutzungsfaktoren dabei haben. Außerdem entwickelten sie Modelle, um abschätzen zu können, mit welchen Veränderungen in Zukunft zu rechnen ist.