Aufgrund ihres Erlebnischarakters sind Selbstpflückanlagen bei gutem Wetter beliebte Ausflugsziele. Je näher sie am Betrieb liegen, desto besser lässt sich die Aufmerksamkeit der Kundinnen und Kunden auf einen vorhandenen Hofladen oder ein Hofcafé lenken. Doch auch regional kann mithilfe plakativer Schilder oder mitgegebener Flyer Markenbindung betrieben werden. Die Grundvoraussetzung dafür sind gepflegte Anlagen und freundliches Personal. Steigern lässt sich der Effekt durch zusätzliche Serviceleistungen:
eine große Bandbreite an Sorten, deren Vorteile auf Schildern und/oder aktiv erläutert werden (z.B. besonders geschmacksintensiv, gut lagerfähig, diese perfekt zum Einkochen, jene zum Backen, bei entsprechend zertifizierten Betrieben Hinweis auf Bio-Qualität)
- günstige Verkehrsanbindung
- nah gelegene Parkplätze in ausreichender Zahl, von denen man die Anlagen bequem erreichen kann
- ein Shuttleservice, wenn die zu beerntenden Anlagen weiter entfernt liegen (lohnt sich nur bei sehr großen etablierten Anlagen)
- Toiletten und/oder eine Möglichkeit, sich nach dem Pflücken die Hände zu waschen
- bei Schnittblumen scharfe Messer in ausreichender Zahl, eventuell auch Schnur zum Bündeln
Stimmt der Gesamteindruck und ist eine Anlage erst einmal etabliert, tritt der Verkaufspreis für viele Kundinnen und Kunden in den Hintergrund. Es wird bewusst eine bestimmte Anlage aufgesucht "weil es dort so schön ist / so gut schmeckt".
Dasselbe gilt dann im Optimalfall für den anbietenden Betrieb: Besteht eine positive Verknüpfung, werden auch gezielt der Hofladen, das Hofcafé oder die Verkaufsstände des Betriebs aufgesucht oder angebotene Lieferdienste in Anspruch genommen. Der Betrieb wird Teil einer Familientradition, die sich über mehrere Generationen erhalten kann.
Interessant sind Selbstpflückanlagen auch bei Kulturen, die vorwiegend für den Frischverzehr bestimmt, in der Ernte und Verpackung aber sehr arbeitsintensiv und teuer sind, beispielsweise bei Himbeeren. Hier lassen sich in etablierten Selbstpflückanlagen bei passender Witterung durchaus gute Ergebnisse erzielen.
In einigen Selbstpflückanlagen (vorwiegend bei Beerenobst) werden die Preise tagesaktuell festgelegt. Das ermöglicht es, witterungsbedingte Schwankungen in gewissem Umfang aufzufangen. Bekommen die Kundinnen und Kunden von freundlichen Angestellten erklärt, dass ein höherer Preis beispielsweise auf einen vorausgehenden Kälteeinbruch oder das bevorstehende Saisonende zurückgeht, ist die Akzeptanz deutlich höher.