"Der tägliche Aufwand für die Informationsbeschaffung für eine Absicherung des Milchpreises an der Börse ist sehr hoch", weiß Jonathan Weingang, einer der KUHdo-Gründer und Geschäftsführer des jungen Unternehmens. "Dabei ist es nicht das Wichtigste, kurzfristig den höchsten Preis zu erhalten, sondern die nächste Hochpreisphase geplant zu erreichen", erläutert er. Bei der Milchpreissicherung an der Börse werden zum Beispiel im Frühjahr 2019 Flüssigmilch-, Butter- oder Magermilchpulverkontrakte für einen Termin im Herbst verkauft und die Kontrakte dann im Herbst wieder zurückgekauft. Es ist ein reines Finanzgeschäft, die Milch wird weiterhin an die Molkerei geliefert. Die Börsengewinne oder -verluste werden mit dem realen Milchauszahlungspreis verrechnet und der Landwirt gelangt so zum geplanten abgesicherten Milchpreis.
Die Landwirtinnen und Landwirte können an der Warenterminbörse jeden Monat einzeln bis hin zu 18 Monate in die Zukunft absichern. "Die börsliche Milchpreissicherung über Butter und Magermilchpulver ist etabliert", erklärt Weingang, "allerdings beträgt die kleinste Absicherungsmenge etwa 100.000 kg pro Monat, sie ist daher eher für Betriebe ab 120 Kühe geeignet". Anders verhält es sich beim neuen Flüssigmilch-Future, bei dem auch ein kleineres Volumen mit 25.000 kg Milch möglich ist. "Dies ist auch für kleinere Milchviehbetriebe interessant, wobei aktuell lediglich bei Butter und Magermilchpulver eine hohe Aktivität an der Börse zu verzeichnen ist", führt der Markt-Fachmann aus.