Die zehn im Folgenden aufgeführten Schritte der Bauplanung wurden in einem Handbuch zusammengefasst und können auf der Projektseite abgerufen werden.
1. Schritt: Status Quo notieren
Am Anfang eines jeden Bauvorhabens sollte die schriftliche Analyse des aktuellen Zustands auf dem Betrieb stehen. Zwar kennen Betriebsleiterinnen und –leiter grundsätzlich ihren Betrieb. Doch wer die Eckdaten einmal aufgeschrieben hat, erhält einen anderen Blick darauf und hat gleichzeitig alle notwendigen Planungsdaten beisammen. Auch das Ziel der Baumaßnahmen sollte jetzt schriftlich festgehalten werden sowie die Frage, wo der Betrieb in fünf, zehn oder zwanzig Jahren stehen soll.
2. Schritt: Betriebsdaten zusammenstellen
Im zweiten Schritt stellen die Landwirtin oder der Landwirt die Daten und Fakten des Betriebs tabellarisch zusammen (Hektar, Zahl der Tiere, Mitarbeiter etc.).
3. Schritt: Bauvorhaben skizzieren
Damit sich alle am Bau Beteiligten bereits in der Planungsphase ein Bild vom neuen Stall machen können, sollte der gewünschte Neubau auch als Zeichnung aufs Papier gebracht werden. Es ist sinnvoll, bereits an dieser Stelle alle Eckpunkte, Ziele und Wünsche mit einzuarbeiten (beispielsweise in Bezug auf die Grundflächen für die Tiere).
4. Schritt: Standort prüfen – ist ein Bau überhaupt möglich?
Im vierten Schritt einer systematischen Bauplanung geht es um grundlegende Fragen, denn diese können den Erfolg des Bauvorhabens positiv oder negativ beeinflussen. Jetzt werden beispielsweise Immissionsschutzgutachten eingeholt, Bodenuntersuchungen veranlasst oder auch das Stimmungsbild in der Nachbarschaft abgeklopft. Das hilft einzuschätzen, ob der geplante Standort auch funktioniert.
5. Schritt: Zusammenarbeit mit dem Architekten startet
Wenn das Bauvorhaben richtig Form annimmt, beginnt auch die Zusammenarbeit mit dem Architekten. Nun werden die Aufgaben des Architekten festgelegt – ein Abschnitt im Planungsverfahren, der auf keinen Fall vernachlässigt werden sollte.
6. Schritt: Phase der intensiven Prüfung
Manchmal müssen für ein Bauvorhaben weitere Unterlagen erbracht werden. Dazu zählen spezielle Gutachten wie Bombengutachten oder archäologische Gutachten. Wer diese Gutachten jetzt einholt, vermeidet Verzögerungen während der Bauphase.
7. Schritt: Funktionsbereiche ermitteln – Bauelemente wählen
Jetzt geht es ins Detail: Das Bauvorhaben soll in allen Einzelheiten dargestellt werden, denn jeder einzelne Aspekt ist für die spätere Bauzeichnung sehr wichtig. Um diesen Schritt für Landwirtinnen und Landwirte zu vereinfachen und sicherzustellen, dass nichts vergessen wird, entwickelte das Projektteam „InnoBau“ einen großen Katalog, in dem die Bauelemente der verschiedensten Bereiche eines landwirtschaftlichen Betriebs akribisch aufgelistet sind (zum Beispiel Liegebereich oder Fressbereich im Stall, Büro, Sozialräume etc.).
8. Schritt: Unterlagen sammeln – Bauzeichnung erstellen
Haben Landwirtin oder Landwirt alle Unterlagen beisammen, ist es jetzt an der Zeit, sich mit dem Architekten intensiver zusammenzusetzen, damit dieser aus allen Wünschen, Zielen und den geplanten Bauelementen eine erste Bauzeichnung sowie einen Lageplan erstellen kann. Nun entsteht das Bild vom neuen Stall und es wird ersichtlich, wie sich der Neubau später in den Betrieb einfügen wird.
9. Schritt: Bauvorhaben und zukünftige Betriebssituation intensiv prüfen
Für die nachhaltige und intensive Prüfung des Bauvorhabens benötigt die Landwirtin oder der Landwirt die Detailzeichnung des Architekten, die während einer früheren Planungsphase angefertigt wurde. Auch die Status-Quo-Analyse und die Betriebszahlen werden jetzt wieder in die Hand genommen. Schließlich muss überprüft werden, ob der aktuelle Bauplan mit den vorhandenen Ressourcen überhaupt umsetzbar ist. Es gilt beispielsweise abzuchecken, ob die Maße und die Zuwegungen passen oder ob nachgebessert werden muss. Im Handbuch findet sich hierzu ein Katalog mit Fragen, der Landwirtinnen und Landwirten bei der Überprüfung hilft.
10. Schritt: Nichts vergessen?
Checkliste abarbeiten! Im Handbuch findet sich eine finale Checkliste, in der alle Punkte, die vor einem Bauvorhaben bedacht werden müssen, noch einmal abgehakt werden. Dann ist der Weg zur Baugenehmigung frei.