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Wie viel Kunststoff gelangt in landwirtschaftlich genutzte Böden? Infografiken

Jährlich werden schätzungsweise rund 19.056 Tonnen Kunststoff in landwirtschaftliche Böden eingetragen. Die Kunststoffeinträge sind dabei je nach Anwendungsgebiet und Kulturtyp unterschiedlich hoch. Das geht aus einem Bericht des Fraunhofer Instituts für Umwelt, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT) und Ökopol – Institut für Ökologie und Politik GmbH im Auftrag des Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) aus dem Jahr 2021 hervor.

Wo kommt der Kunststoff her?

Die Quellen von Kunststoffen in landwirtschaftlich genutzten Böden sind geordnet nach ihrem Anteil an den gesamten Emissionen:

  • Klärschlämme zur Düngung mit 44 Prozent,
  • Plastikabfälle, die achtlos Weggeworfen oder versehentlich in die Umwelt gelangen, mit 30 Prozent,
  • umhüllte Düngemittel mit 13 Prozent,
  • Komposte und Gärreste, die verunreinigt sind durch nicht kompostierbare Müllbeutel oder zusammen mit den enthaltenen Lebensmitteln entsorgte Verpackungen, mit 6 Prozent,
  • Folien, Vliese, Netze, Garne und Beschichtungen mit 3 Prozent. Hier wird Kunststoff beispielsweise durch Abrieb, Witterung oder bei der Bergung freigesetzt.

Weitere 3 Prozent der Kunststoff-Emissionen werden durch Pflanzhilfen, Bodenverbesserer, umhüllte Pflanzenschutzmittel, umhülltes Saatgut, Pflanztöpfe und Bewässerungssysteme freigesetzt.

Der Großteil (81 Prozent) der Kunststoff-Emissionen entsteht außerhalb der Landwirtschaft, dazu zählen Klärschlamm, Plastikabfall, verunreinigter Kompost und Gärrest. 19 Prozent der jährlichen Emissionen werden unmittelbar durch die Landwirtschaft verursacht, vor allem durch umhüllte Düngemittel, Folien, Vliese, Netze, Garne und Beschichtungen.

Die Kunststoffeinträge pro Hektar sind sehr unterschiedlich. Vor allem die Anwendung von Bodenverbesserern in Form von Hydrogelen, Langzeitdüngern oder Klärschlamm sowie der Anbau unter Folie führen zu hohen Flächeneinträgen.

Wie können Kunststoff-Emissionen reduziert werden?

Zur Verringerung von Kunststoffemissionen sollte

  • das Recycling von allen Kunststoffanwendungen gestärkt,
  • eine ausreichende anwendungsspezifische Abbaubarkeit (für umweltoffene Anwendungen, bei denen Emissionen nicht ausgeschlossen werden können) sichergestellt sowie
  • eine geeignete reproduzierbare Messmethodik für Kunststoffe in Böden entwickelt werden.

Quelle: Kunststoffe in der Umwelt - Emissionen in landwirtschaftlich genutzten Böden. Fraunhofer Institut für Umwelt, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT) und Ökopol – Institut für Ökologie und Politik GmbH im Auftrag des Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU). 2021

Letzte Aktualisierung: 11.04.2023

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