Wer den Trend „Regionalität“ nutzen möchte, sollte nicht nur gut produzieren, sondern diese Stärke auch an Kundinnen und Kunden kommunizieren können. Denn nur wenn die Kunden die Vorzüge der Eigenproduktion kennen, sind sie bereit, dafür höhere Preise zu zahlen.
Durch geschicktes Marketing kann der Wert der Eigenproduktion hervorgehoben werden. Dabei sollten Maßnahmen der Werbung, Verkaufsförderung und Öffentlichkeitsarbeit auf die Eigenproduktion abgestimmt sein, um die Stärken dieser herauszustellen.
Verkaufsargumente für die Eigenproduktion
Um glaubwürdig zu sein, müssen die Verkaufsargumente für die Eigenproduktion korrekt, transparent und für Kunden nachvollziehbar sein – etwa durch Einblick in die Produktion oder zumindest eine saisonale Öffnung der Produktionsflächen, beispielsweise zur Beet- und Balkonpflanzensaison. Zudem muss der Gedanke der Eigenproduktion mit ihrer Wertigkeit im ganzen Betrieb „gelebt“ werden. Im Folgenden geben wir Ihnen eine Übersicht über einige Vorteile der Eigenproduktion:
1. Frische
Frische ist das wichtigste Argument für die Eigenproduktion. Der Weg von der Produktion oder Ernte zum Kunden ist kurz. Das Risiko von Transportschäden entfällt und weil kaum Lagerung notwendig ist, halten Schnittblumen länger. Auch die Haltbarkeit von blühenden Zimmerpflanzen ist besser.
2. Qualität
In erster Linie beeindruckt die sichtbare Qualität den Kunden: Pflanzengröße, Habitus und Wuchs, Blütenreichtum und Blühwilligkeit. Zudem sind Saisonpflanzen aus eigener Produktion besser abgehärtet, was für die innere Qualität spricht.
Eigenproduktion hat aber nicht automatisch eine bessere Qualität, sondern kann nur dann glaubwürdig als Verkaufsargument dienen, wenn entsprechend hohe Maßstäbe angelegt werden und nur hochwertige Ware in den Verkauf kommt.
3. Sortimentsbreite
Mit der eigenen Produktion können Einzelhandelsgärtnereien ein differenzierteres und breiteres Pflanzensortiment anbieten. Das sind beispielsweise besondere Größen, besondere Sorten und Farben oder Produktvarianten wie Büsche, Stämmchen oder Ampeln. Außerdem gehören dazu Arten, die über lange Wege schwierig zu transportieren sind.
4. Nachhaltigkeit
Dieser Begriff umfasst neben der Regionalität auch eine umweltfreundliche Produktion durch den reduzierten Einsatz von Wasser und Dünger sowie die Verwendung umweltfreundlicher Materialien und die Vermeidung von Verpackungsmüll und Transportwegen. Der inzwischen weit verbreitete Einsatz von Nützlingen trägt ebenfalls zur Nachhaltigkeit bei.
Mit dem Argument der Nachhaltigkeit wird auch auf anderen Absatzwegen für gärtnerische Produkte geworben. Eine Einzelhandelsgärtnerei mit eigener Produktion kann ihren Kunden jedoch besonders unmittelbar und glaubwürdig demonstrieren, wie nachhaltig im eigenen Betrieb gewirtschaftet wird. Dies gilt auch für soziale und ökonomische Aspekte der Nachhaltigkeit, wie die Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen und die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe.
Letzte Aktualisierung 12.03.2024