Angaben der landwirtschaftlichen Sozialversicherung SVLFG zufolge, litten im Jahr 2017 17 Prozent aller landwirtschaftlich Erwerbstätigen, die sich krank meldeten, an psychischen Erkrankungen. Psychischen Erkrankungen stehen damit, nach den Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, auf Platz zwei der Ursachenstatistik für Erwerbsminderung. Zum Vergleich: 2007 lag der Anteil der psychischen Erkrankungen noch bei 10 Prozent.
Wie viele Landwirtinnen und Landwirten an psychischen Krankheiten leiden, ist noch nicht genauer bekannt. In Deutschland gibt es dazu bislang keine empirischen Zahlen. Das Nachrichtenportal „agrarheute“ hat 2018 eine Umfrage unter mehr als 1.300 Landwirtinnen und Landwirten gestartet, die ergab, dass jeder vierte Bauer Burnout-gefährdet sei. Auch ein Blick ins Ausland gibt ein alarmierendes Bild. Studien zufolge sollen 58 Prozent der österreichischen Landwirte unter Burnout leiden. In Finnland finden sich Zahlen mit bis zu 45 Prozent Burnout-Betroffenen in der Landwirtschaft.
Sehr hoch ist auch die Suizidrate in der landwirtschaftlichen Bevölkerung. So schreiben englische Untersuchungen Landwirten inzwischen die zweithöchste Suizidrate zu. Eine französische Studie zeigt, dass die Selbstmordrate unter Landwirtinnen und Landwirten in Frankreich mindestens 20 Prozent höher ist als im Durchschnitt der Bevölkerung.