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Einen landwirtschaftlichen Betrieb zu führen, verlangt viel: Wissen, Erfahrung und ein gutes Gespür für Tier und Natur. Fachliche Beratung für betriebliche Belange ist dabei oft selbstverständlich: Ob Stallbau, Fütterungsoptimierung, ackerbauliche Fragen oder bei Antragsverfahren – Landwirtinnen und Landwirte wissen, dass ihnen Fachberatung zur Verfügung steht.
Aber was, wenn nicht der Betrieb, sondern die Menschen selbst Unterstützung brauchen? Wenn Konflikte das Miteinander auf dem Betrieb belasten, die Hofübergabe stockt oder die Arbeit über den Kopf wächst? Wenn man vor lauter Problemen und Sorgen die Kühe im Stall nicht mehr sieht?
Auch für solche Situationen gibt es Hilfe. Beratungs- und Hilfsangebote richten sich nicht nur an den Betrieb, sondern auch gezielt an die Menschen in der Landwirtschaft. Oft wird jedoch erst dann Hilfe gesucht, wenn die Belastung bereits sehr groß ist. Dabei kann es entlastend sein und vorbeugend wirken, frühzeitig professionelle Unterstützung zu suchen – bevor Konflikte eskalieren oder die Krise überhandnimmt.
Die Landwirtschaftliche Familienberatung – regional auch als Bäuerliche oder Ländliche Familienberatung bekannt – bietet ganzheitliche und praxisnahe Unterstützung in schwierigen familiären, persönlichen oder wirtschaftlichen Situationen. Häufige Beratungsthemen sind Generations- und Paarkonflikte, Themen rund um die Hofübergabe, finanzielle Sorgen und Arbeitsüberlastung. Im Mittelpunkt der leicht zugänglichen Angebote stehen immer die Menschen und ihre individuellen Bedürfnisse. Ziel ist es, durch Information und Beratung neue Perspektiven zu eröffnen und gemeinsam mit den Menschen Wege aus belastenden Situationen zu entwickeln.
Wer Unterstützung sucht, kann telefonisch oder per E-Mail Kontakt mit einer der Beratungseinrichtungen aufnehmen. Die systemisch ausgebildeten Beraterinnen und Berater hören zunächst zu. Im Anschluss kann ein Beratungstermin vereinbart werden. Die Beratung bleibt vertraulich und kann telefonisch, auf dem Betrieb, in der Beratungsstelle oder digital erfolgen. Besonders wertvoll: Die Beraterinnen und Berater haben selbst einen landwirtschaftlichen Hintergrund und kennen die alltäglichen Herausforderungen des landwirtschaftlichen Familien- und Arbeitsalltags.
Systemische Beraterinnen und Berater betrachten nicht nur die einzelne Person, sondern das gesamte Umfeld – also zum Beispiel Familie, Hof und Betrieb – und wie alles miteinander zusammenhängt. Ziel ist es, Beziehungen und Wechselwirkungen zu erkennen, um gemeinsam passende Handlungsmöglichkeiten und Strategien zu finden.
Das Beratungsangebot der Landwirtschaftlichen Familienberatungen steht allen Menschen offen, unabhängig von Art oder Größe des Betriebs, der eigenen Rolle am Hof, egal ob Hofgemeinschaft, Familienbetrieb oder Agrarunternehmen. Die Kosten für die Beratung variieren je nach Bundesland. Dank der Förderung durch Ministerien und Kirchen ist die Beratung in vielen Regionen kostenlos; andernorts fällt ein geringer Kostenbeitrag an. Grundsätzlich gilt: Die finanzielle Situation der Ratsuchenden stellt kein Hindernis für die Beratung dar.
Eine Übersicht der Beratungseinrichtungen finden Sie hier.
Die SVLFG bietet ihren Versicherten verschiedene Angebote zum Erhalt und zur Förderung der seelischen Gesundheit an. Dazu zählen unter anderem die Krisenhotline (siehe unten) und das telefonische Einzelfallcoaching. Bei diesem Angebot begleiten Psychologinnen und Psychologen die Betroffenen über einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten, um gemeinsam persönliche Strategien für den Umgang mit Stress, Ängsten oder Krisen zu entwickeln.
Darüber hinaus organisiert die SVLFG Gruppenangebote, etwa Seminare zu Themen wie Stressabbau, Betriebsübergabe und -aufgabe oder Auszeiten für pflegende Angehörige. Ergänzend gibt es Aktivprogramme, die Bewegung, Mobilität und Gesundheit fördern.
Individuelle Unterstützung bieten die sozioökonomische Beratung oder Mediation. Die Sozioökonomische Beratung hilft, in schwierigen betrieblichen und persönlichen Situationen Klarheit zu gewinnen und tragfähige Perspektiven für Familie und Betrieb zu entwickeln. Die Mediation begleitet die eigenverantwortliche und konstruktive Lösung von Meinungsverschiedenheiten und Konflikten innerhalb der Familie und im Betrieb. Beide Angebote werden von erfahrenen Fachkräften betreut, die die Anforderungen der Grünen Branche genau kennen. Die SVLFG bietet sie in Zusammenarbeit mit Landwirtschaftskammern, wie der LWK Niedersachsen, und Landesbauernverbänden, wie dem Bayerischen Bauernverband, an.
Die Vermittlung in die passenden Angebote der SVLFG und ihrer Kooperationspartner erfolgt bundesweit über das Telezentrum. Dort finden Versicherten ein offenes Ohr für ihre Sorgen sowie umfangreiche Beratung zu den Angeboten. Gemeinsam mit den Versicherten werden passende Maßnahmen besprochen und eingeleitet.
Eine Übersicht über die Angebote gibt es hier.
Die Nummer des Telezentrums lautet: 0561 785-10512
SVLFG: Magazin „Mit uns im Gleichgewicht“ – Berichte Ratsuchender, Hintergrundinformationen und Kontakte zu Beratungs- und Hilfsangeboten (PDF)
Auch Landwirtschaftskammern, Landwirtschaftsämter und berufsständische Organisationen wie Bauernverbände, LandFrauen oder Maschinenringe bieten Beratungen und Seminaren an, die gezielt soziale und zwischenmenschliche Herausforderungen innerhalb der Landwirtschaft ansprechen.
Gerade die Hofnachfolge ist für viele Familien eine sensible Phase, in der unterschiedliche Erwartungen und Emotionen schnell zu Konflikten führen können. Eine frühzeitige Beratung in betriebswirtschaftlichen, steuerrechtlichen wie auch in familiären Angelegenheiten kann dabei helfen, Konflikte zu vermeiden. Es ist beispielsweise wichtig zu klären, wer welche Rolle zukünftig auf dem Hof übernimmt und wie die Wohnsituation gestaltet werden soll. Das entlastet die Beteiligten, stärkt die seelische Gesundheit und sichert langfristig den Fortbestand des Betriebes. Ein Blick in das Angebot lokaler Anbieter lohnt sich!
Baden-Württemberg: In Verantwortung für die Landwirtschaft
Bayern: Was tun, wenn ...? Hilfsangebote für schwierige Lebenssituationen
Niedersachsen: Was tun, wenn…? Hilfsangebote für landwirtschaftliche Familien in schwierigen Lebenssituationen (PDF)
Schleswig-Holstein: Hilfsangebote für Landwirtinnen und Landwirte in besonderen Lagen (PDF)
Manchmal werden die Belastungen des Alltags einfach zu groß. Das Gefühl totaler Erschöpfung und fehlender Motivation breitet sich aus, und man grübelt darüber, wie es weitergehen soll. In solchen Momenten ist es wichtig, Unterstützung zu suchen. Immer häufiger werden auch bei Landwirtinnen und Landwirten Burnout oder eine Depression diagnostiziert.
Auch wenn es schwerfällt: Der Griff zum Telefon kann große Erleichterung bringen und sogar Leben retten. Alle folgenden Telefonangebote sind vertraulich, anonym und kostenlos.
Wann immer das Bedürfnis entsteht, mit jemandem zu sprechen – auch wenn man selbst noch nicht weiß, wo man anfangen soll: Rufen Sie einfach an! Die Menschen am anderen Ende der Leitung hören zu, fragen nach und begleiten Sie durch die schwierige Zeit.
Krisenhotline der SVLFG
0561 785 – 10101
Erreichbarkeit: täglich, rund um die Uhr
MontagsTelefon BBV Stiftung Land und Leben
Tel.: 0800 - 1311310
Erreichbar: montags, 9.00 Uhr - 13.00 Uhr und 16.00 Uhr - 20.00 Uhr
Landwirtschaftliche Sorgentelefone in Niedersachsen
Tel.:(04137) 81 25 40
Tel.: (05401) 86 68 20
Tel.: (04402) 84 48 8
Erreichbar: Mo/ Mi/ Fr: 8:30 – 12 Uhr, Di/Do: 19:30 – 22:00 Uhr
Landfrauentelefon NRW
Tel.: 0251 92 87 10 35
Erreichbar: Mo: 18 - 22 Uhr, Mi: 9 - 13 Uhr
Sorgentelefon für landwirtschaftliche Familien
Tel.: 0431 / 55 779 450
Erreichbarkeit: jederzeit, Anrufende werden schnellstmöglich zurückgerufen
TelefonSeelsorge
Tel.: 0800 1110111
Tel.: 0800 1110222
Tel.: 116 123
Erreichbarkeit: täglich, rund um die Uhr
Auch im landwirtschaftlichen Alltag sind belastende Situationen oft unvermeidlich. Wichtig ist, sie frühzeitig zu erkennen und Hilfe zu suchen, bevor sie zur Krise eskalieren. Wer über Sorgen spricht, gewinnt oft Klarheit, neue Perspektiven und die Kraft, schwierige Entscheidungen zu treffen.
Professionelle Unterstützung stärkt nicht nur die seelische Gesundheit, sondern hilft auch, Familie und Betrieb handlungsfähig zu halten. So übernimmt man Verantwortung – für sich selbst, die Menschen am Hof und den gesamten Betrieb.
Diese Zusammenstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Angebote können regional unterschiedlich verfügbar sein.