Der rasche Biodiversitätsverlust gilt als eine der großen Bedrohungen für die menschliche Existenz. Wichtige Ursachen dafür sind unter anderen die fortschreitende Intensivierung der Landnutzung, die Veränderung und Zerstörung von Lebensräumen, Schadstoff- und Nährstoffeinträge, der Klimawandel und biologische Invasionen. Der Verlust an Biodiversität schadet der Landwirtschaft und der Ernährungssicherheit. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass viele Bestäuber sowie verschiedene Kultur- und Wildpflanzen in Deutschland stark gefährdet sind.
Dr. Luciana Zedda ist Agrarwissenschaftlerin und Expertin für Biodiversität. Sie stellt gezielte Maßnahmen vor, mit denen Gartenbauunternehmen dabei helfen können, den Biodiversitätsverlust zu stoppen. Gärtnerinnen und Gärtner lernen außerdem die wichtigsten Strategien und Gesetze für die Biodiversität kennen.
Warum ist Biodiversität gut für uns?
Die Biodiversität erbringt in vielen Bereichen großen Nutzen: Beispielweise verbessert sie die Bodenfruchtbarkeit, den Nährstoffkreislauf und den Wasserhaushalt in Äckern und Wäldern. Sie steigert die Wasserqualität, verbessert das Klima und die Widerstandsfähigkeit der Umwelt gegenüber negativen Einflüssen. Landwirtschaftliche Erträge und die Versorgung mit Nahrungsmitteln auch aus dem Obst- und Gemüsebau werden durch die biologische Vielfalt sicherer und Städte durch eine naturnahe Begrünung lebenswerter und attraktiver.
Eine hohe biologische Vielfalt ist nicht an Naturlandschaften und unberührte Wildnis gebunden. Extensiv und naturschonend bewirtschaftete Kulturlandschaften können ebenso eine große Biodiversität beherbergen. Und sogar in Dörfern und Städten gibt es zahlreiche Lebensräume mit hoher Artenvielfalt.
Wichtige Definitionen
Was genau bedeutet eigentlich „Biodiversität“ und welche drei Ebenen gehören dazu? Was verstehen wir unter „Agrobiodiversität“ und warum ist sie so wichtig?