Für die Ausbringung von Rindergülle und Biogasgärresten in wachsende Bestände gibt es also zwei Ansätze zur Verringerung der Ammoniak-Emissionen: die Ansäuerung, die die größte Minderung bewirkt, und die Schlitztechnik, die eine moderatere Reduktion ermöglicht.
Bei der Entscheidung für eine bestimmte Ausbringungstechnik muss berücksichtigt werden, dass die Techniken nicht für jeden landwirtschaftlichen Betrieb und jede Fläche geeignet sind. Die Schlitztechnik ist beispielsweise nicht für tonige und schwere Böden geeignet. Zudem ist sie teurer in der Anschaffung und zeitaufwändiger im Vergleich zu Schleppschlauch und Schleppschuh, da sie eine geringere Arbeitsbreite hat.
Bei der Ansäuerung müssen nicht nur die hohen Kosten für Technik und Säure berücksichtigt werden, es gibt auch erhöhte Anforderungen an den Schutz des Anwenders.
Durch die Zugabe von Schwefelsäure wird zusätzlich Schwefel als Dünger freigesetzt. Dabei ist es wichtig, dass die Menge an zugeführtem Schwefel den Bedarf der Pflanzen nicht übersteigt. Bei Gülle und vor allem bei Gärresten mit hoher Kapazität zur Neutralisierung von Säure ist die Zugabe von Schwefelsäure und somit die Senkung des pH-Werts durch die Schwefelbilanz begrenzt.
Die Einführung der neuen Verfahren erfordert eine größere finanzielle Investition. In diesem Zusammenhang spielt die Politik eine wichtige Rolle. Durch staatliche Förderungen - beispielsweise im Rahmen des Investitionsprogramms Landwirtschaft vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft - wird die Entwicklung von emissionsarmen und effizienten Düngemethoden mit Gülle und Gärresten unterstützt.