Konzepte praxisnah weiterentwickeln
Basis für die Organisation einer Schulexkursion ist die frühzeitige Absprache von Termin und Dauer der Besichtigung, Größe und Zusammensetzung der Klassengruppe, Themen, Inhalten, Abläufen sowie der Kosten. Die wesentlichen Punkte für die Ausgestaltung und den Ablauf werden schriftlich protokolliert. Dabei liefern die Lehrkräfte oft auch Tipps, mit welchen didaktischen Methoden Inhalte anschaulich vermittelt werden können. Das inhaltliche Konzept wird mit den Lehrkräften abgesprochen, da diese die Schülergruppe und die Vorgaben des Lehrplans am besten kennen. Sinnvoll ist der Einstieg über ein Thema, das bekannt ist und bei dem sich die Teilnehmer sicher fühlen, zum Beispiel:
- Den Bauernhof entdecken
- Tiere auf dem Bauernhof erleben
- Vom Korn zum Brot
- Von der Kuh bis zur Eisdiele
- Lebensraum Boden
- Technik auf dem Bauernhof
- Energie vom Feld
Zu vielen Themen gibt es sehr gute und praxiserprobte Materialien von anderen Betrieben, Einrichtungen oder Veröffentlichungen von Lehrmittelanbietern. Diese Materialien liefern gute Grundlage und können auf den Einzelbetrieb oft ohne großen Aufwand angepasst werden.
BZL-Materialien zum Thema Landwirtschaft in der Schule
Lernen mit Spaß und Spannung
Landwirtinnen und Landwirte sind die fachlichen Experten auf ihrem Hof. Sie kennen die genauen Arbeitsabläufe und Vermarktungswege. Sie wissen alles über ihre Tiere im Stall und die Pflanzen auf dem Acker. Keiner erwartet von ihnen eine pädagogische Ausbildung.
Wichtig ist, dass sie glaubwürdig und authentisch in spannenden Geschichten ihre Lebens- und Arbeitswelt vorstellen. Altersgerechte Methoden und kurzweilige Zeitspannen für ein Thema oder eine Aufgabe sichern ihnen das Interesse der Schülerinnen und Schüler.
Eine gute Hoferkundung ist ein Wechselspiel von Erklärungen und praktischen Aktionen, die die Schülerinnen und Schüler selbst ausführen. Einfache Hilfsmittel lassen sich schnell einbinden: Mit Schaufeln, Besen, Waagen oder Eimer lassen sich Futterrationen im Eimer abwiegen, Marmeladengläser mit Deckel helfen das Schlagen von Sahne zu Butter im Kleinversuch zu demonstrieren. Auch in der Schulklasse lassen sich kleine Experimente gut durchführen und machen die Unterrichtsstunde interessant.
Nach dem Bauernhofbesuch oder nach Abschluss der Unterrichtseinheit ist die Rückmeldung aller Beteiligten wichtig. Wurde der Erwartungshorizont erfüllt? Wie kann das Konzept weiter verbessert werden? Im Gespräch können Anregungen präzisiert und Fragen im Nachhinein gelöst werden. So kann aus einer einmaligen Aktion eine dauerhafte Zusammenarbeit entstehen.
Unterstützung einholen
Das Erstellen eines individuellen Angebots, die Vor- und Nachbereitung der Veranstaltung, die notwendigen Absprachen mit allen Beteiligten, die Durchführung der Hofbesichtigung etc. – das alles braucht jede Menge Arbeitszeit zusätzlich zur eigentlichen betrieblichen Arbeit.
Einzelne Hofführungen führen Landwirte meist unentgeltlich durch. Wenn Hofbesichtigungen und Schulangebote aber Teil eines landwirtschaftlichen Betriebszweigs sind, müssen kostendeckende Teilnahmebeiträge kalkuliert werden.
In einigen Bundesländern gibt es Einrichtungen, die Aktionen zum Lernort Bauernhof finanziell unterstützen. Diese Hilfestellung ist je nach Fördertopf und Förderer sehr unterschiedlich. Zum Teil werden die Landwirte für ihr zeitliches Engagement mit einem Geldbetrag entschädigt. Andere Regionen bieten einen Zuschuss, falls die Schulklasse einen Bus anmieten muss, um zum Hof zu gelangen.