Durch den Klimawandel wird nicht nur die Durchschnittstemperatur steigen: Es wird auch zu einer Verschiebung von phänologischen Phasen, einer Veränderung des Schaderregerspektrums sowie intensiveren und häufigeren Extremwettereignissen wie Trockenheit, Starkregen oder Hagel kommen. Die natürlichen Ertragsschwankungen zwischen den Jahren werden voraussichtlich zunehmen, aufgrund verstärkter Wetter- und Witterungsschwankungen.
Im globalen Maßstab ist der Klimawandel inzwischen ein relevanter Risikofaktor für die Ernährungssicherheit geworden. Dabei sind die Auswirkungen des Klimawandels je nach Kultur und Fruchtfolge unterschiedlich. Außerdem gibt es große regionale Unterschiede. Daher braucht es standortabhängige Anpassungsmaßnahmen an die im Folgenden beschriebenen Auswirkungen des Klimawandels.
Die Durchschnittstemperatur steigt
Wie Auswertungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigen, ist das Jahresmittel der Lufttemperatur im Flächenmittel von Deutschland in den Jahren 1881 bis 2021 um 1,6 °C angestiegen. Damit ist die Temperatur in Deutschland deutlich stärker gestiegen als im weltweiten Durchschnitt von etwa 1 °C. Die fünf wärmsten Jahre im Betrachtungszeitraum sind alle nach dem Jahr 2000 aufgetreten.
Klimamodelle prognostizieren, dass sich die Durchschnittstemperatur hierzulande bis zum Jahr 2100 um bis zu 4,7 °C im Vergleich zum Bezugszeitraum 1971-2000 erhöhen wird. Dabei wird es zu regionalen Unterschieden kommen. In der Tierhaltung können sich die steigenden Temperaturen negativ auf die Tiergesundheit und Leistungsfähigkeit auswirken.
Außerdem beeinflusst der Klimawandel den jahreszeitlichen Witterungsverlauf: Für das Frühjahr werden steigende Temperaturen erwartet, die Sommer können trockener und heißer werden, die Winter sind bereits wärmer und feuchter. Diese Veränderungen im jahreszeitlichen Witterungsverlauf beeinflussen den jahreszeitlichen Entwicklungsgang landwirtschaftlicher Kulturen.
Die Vegetationsperiode wird länger
Seit 1961 lässt sich in Deutschland eine Verfrühung des Vegetationsbeginns feststellen. Zurückzuführen ist dies auf die steigenden Durchschnittstemperaturen. Deutlich wahrnehmbar ist der frühere Vegetationsbeginn bei diversen Kulturen. Apfel und Raps blühen beispielsweise rund 15 beziehungsweise 18 Tage früher als in den 1970er-Jahren.