Methan (CH4) ist rund 28-mal klimaschädlicher als CO2. Insgesamt wurde der Methanausstoß in Deutschland seit 1990 um etwa 66 Prozent verringert. Das ist vor allem auf die Einsparungen in der Abfallwirtschaft und der Kohleförderung zurückzuführen. Ungefähr 75 Prozent der Methan-Emissionen stammten 2023 aus der Landwirtschaft.
Der größte Anteil der Methan-Emissionen der Landwirtschaft ging 2022 mit rund 75,9 Prozent auf die Haltung von Wiederkäuern – genauer auf die Verdauungsprozesse der Tiere – zurück. Rund 19,2 Prozent der Methan-Emissionen stammen nach Angaben des UBA aus dem Wirtschaftsdüngermanagement, weitere 4,3 Prozent aus der Lagerung von Gärresten.
Die aus der Tierhaltung resultierenden Methan-Emissionen sind zwischen 1990 (46,0 Mio. t CO2-Äquivalente) und 2023 (32,3 Mio. t CO2-Äquivalente) um etwa 29,8 % zurückgegangen. Die Möglichkeiten hier senkend einzugreifen sind, abgesehen von einer Reduktion der Tierzahlen, begrenzt. Durch Wiederkäuer- und leistungsgerechte Futterrationen und eine möglichst lange Nutzungsdauer bei Milchkühen könnten Treibhausgas-Emissionen eingespart werden. Mehr dazu finden Sie in unserem Beitrag Milchviehhaltung und Klimaschutz auf Nutztierhaltung.de.
Durch die Vergärung von Wirtschaftsdüngern sowie der gasdichten Lagerung von Gärresten können sowohl Methan als auch Lachgas-Emissionen reduziert werden. Durch die Erzeugung von Energie werden dabei gleichzeitig fossile Energieträger eingespart.
Besonders klimaschädlich: Lachgas
Distickstoffoxid (N2O), allgemein bekannt als Lachgas, ist fast 273-mal klimaschädlicher als CO2. In der Industrie konnten die Lachgas-Emissionen aufgrund optimierter Verfahren drastisch gesenkt werden. Daher ist die Landwirtschaft heute für einen Großteil der N2O-Emissionen in Deutschland verantwortlich. Sie entstehen vor allem durch die Nutzung stickstoffhaltiger Dünger und die landwirtschaftliche Tierhaltung.
Lachgas-Emissionen aus Böden entstehen durch mikrobielle Umsetzung von Stickstoffverbindungen. In der Regel entweicht im Schnitt 0,6 Prozent des Stickstoffeintrags auf Produktionsflächen in die Luft. Von einer Stickstoffgabe von 200 kg N gehen also etwa 1,2 kg verloren. Stellschrauben sind vor allem Nitrat- und Ammoniumstickstoff.
Ein effizientes Stickstoffmanagement – vom Füttern bis zum Düngen – ist der entscheidende Hebel, um die Lachgas-Emissionen zu verringern. Das Ziel ist eine hohe Stickstoffeffizienz mit kleinen N-Salden zu erreichen. Denn je kleiner die Bilanzüberschüsse, umso geringer auch die Nitratauswaschung sowie die Lachgas- und Ammoniak-Emissionen.
Präzisionsverfahren beim Düngen sowie bodennahe Ausbringtechnik erleichtern passgenaue Stickstoffgaben. Nitrifikationshemmer verringern darüber hinaus Lachgas-Emissionen in den ersten Wochen nach der Düngung. Außerdem vermindert alles, was Stickstoff in den oberen Bodenschichten pflanzenverfügbar festhält, N2O-Emissionen. Vorfruchtwirkung, Zwischenfruchtbau und biologische N-Fixierung sind also pflanzenbauliche Mittel der Wahl.
Daneben sichern verdichtungsfreie Böden mit günstiger Bodenstruktur eine hohe N-Effizienz. Am Ende zählt der betriebsspezifische Mix an Maßnahmen, um die Lachgas-Emissionen auf ökonomisch nachhaltigem Ertragsniveau zu halten.
Kohlendioxid – Freisetzung vor allem durch Landnutzung
Nur 4,4 Prozent der Treibhausgas-Emissionen der Landwirtschaft sind CO2-Emissionen. Sie entstehen bei der Kalkung von Böden und der Anwendung von Harnstoffdüngern sowie anderen kohlenstoffhaltigen Düngern. Berücksichtigt man auch die CO2-Emissionen aus der mobilen und stationären Verbrennung von Energieträgern, liegt der Anteil von CO2 an den Gesamt-Emissionen der Landwirtschaft bei 16,9 Prozent (so wie in der Infografik oben dargestellt).
Landwirtschaftlich genutzte Böden emittieren darüber hinaus eine große Menge CO2. Dieses wird, wie bereits beschrieben, nach der Einteilung des Klimaschutzgesetzes jedoch nicht dem Sektor Landwirtschaft zugeordnet, sondern in einem eigenen Sektor – „Landnutzung, Landnutzungsänderung und Wald“ (kurz LULUCF) – erfasst.