Feinkörnige Schüttgüter (zum Beispiel Getreide, Rapssamen, Körnermais, Rübenschnitzel, Futtermittel-Pellets)
Die Problematik feinkörniger Schüttgüter besteht darin, dass sie sich wie eine dickflüssige Flüssigkeit verhalten und ggf. über die Bordwände "schwappen" können. Daher ist es wichtig, Anhänger mit entsprechend hohen Bordwänden zu verwenden und sie nur bis deutlich unterhalb der Bordwand-Oberkante zu beladen. Damit Ladegut nicht durch Ritzen hindurch "sickern" und auf die Fahrbahn geraten kann, müssen die Bordwände vollkommen dicht sein. Als zusätzliche Absicherung ist die Abdeckung mit einer Plane sinnvoll. Diese muss so festgezurrt werden, dass sie überall straff über die Bordwandoberkanten verläuft, sodass auch dort kein Ladegut hindurch rieseln kann.
Vor Antritt der Fahrt sollte kontrolliert werden, dass keine Getreidekörner neben den Laderaum z. B. auf Radabdeckungen gefallen sind. Anhänger sind gegebenenfalls von außen mit einem Besen zu säubern. Während der Fahrt ist es wichtig, vor Kurven oder bei unebener Fahrbahn die Geschwindigkeit so weit herabzusetzen, dass die Ladung nicht seitlich über die Bordwände rutschen kann.
Grobe Schüttgüter, zum Beispiel Rüben, Kartoffeln, Kohlköpfe, Holzhackschnitzel
Die Sicherung erfolgt im Prinzip wie bei den feinkörnigen Schüttgütern, aber das Schwallproblem ist etwas geringer. Deshalb ist nicht ganz so viel Abstand von der Bordwandoberkante erforderlich. Ein eventueller Schüttkegel darf die Bordwände überragen, wenn ausreichend Platz ist, um herabrollende Kartoffeln oder Rüben sicher innerhalb der Bordwände zu halten.
Bei allen Schüttgütern ist die Verwendung spezieller Ladewagen mit Abdeckplanen oder anderen Abdeckungen empfehlenswert.
Grassilage, Maissilage, Häckselgut
Werden bei der Beladung mit solchen Gütern in der Fahrzeugmitte Kegel gebildet, muss ausreichend Platz zwischen dem Schüttkegel und den umgebenden Bordwänden bleiben, um ggf. herab rutschendes Material noch innerhalb der Bordwände aufzufangen. Wenn die Gefahr besteht, dass Teile der Ladung durch den Wind vom Anhänger hinunter geweht werden, muss sie durch eine Plane abgedeckt werden. Bei nicht abgedeckter Ladung ist es wichtig, durch angepasste Geschwindigkeit den Fahrtwind zu verringern.
Strohballen, Heuballen
Heu- und Strohballen werden am sichersten auf Anhängern mit ladungshohen Bordwänden oder Ladegattern transportiert.
Strohballen können auch auf Plattform-Anhängern gestapelt werden. Der Anhänger sollte dann zumindest vorne und möglichst auch hinten jeweils eine ausreichend stabile, hohe Bordwand oder entsprechende Rungen haben.
Die Ballen werden nach vorne (und hinten) formschlüssig gegen die Bordwand / die Rungen gestapelt. Dabei muss die Stapelung exakt und lückenlos erfolgen. Sollen die Ballen höher gestapelt werden als Bordwand oder Rungen, ist eine Sicherung durch Zurrgurte erforderlich. Jeder Ballenstapel muss mindestens mit einem Zurrgurt gesichert werden.
Die Reibung zwischen den einzelnen Ballen – Stroh auf Stroh – ist hoch und durch die Überspannung mit Zurrgurten wird quasi eine Bündelung erreicht, so dass die Ladungssicherung jeweils den gesamten Stapel betrifft.
Die Sicherung zur Seite – und nach hinten, falls dort keine Bordwand oder Rungen vorhanden sind – erfolgt durch Zurrgurte. Jeder Ballenstapel muss einzeln gesichert werden. Sind bei großen/schweren Ballen mehrere Gurte erforderlich, sollten sich die Ratschen der Zurrgurte abwechselnd auf der linken und der rechten Fahrzeugseite befinden, damit auf beiden Seiten ausreichende Vorspannkraft erzielt wird.
Da die Zurrgurte sich in die Ballen eindrücken, können, ist es bei längeren Transportstrecken erforderlich, zur Kontrolle zwischendurch anzuhalten und die Gurte ggf. nachzuspannen.