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Modellvorhaben "Einsatz von NIR-Sensoren zur Quantifizierung der Nährstoffgehalte in flüssigen Wirtschaftsdüngern" testet Messverfahren in der Praxis für die Praxis

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert das Modell- und Demonstrationsvorhaben im Rahmen des Bundesprogramms Nährstoffmanagement der Ackerbaustrategie 2035.

Bild: a369 via Getty Images

Die Ackerbaustrategie soll Optionen und Wege für einen nachhaltigeren Ackerbau aufzeigen. Anhand definierter Handlungsfelder werden Perspektiven für den Pflanzenbau aufgezeigt. Im Handlungsfeld Düngung ist vorgesehen, die Nährstoffeffizienz weiter zu verbessern und Nährstoffüberschüsse zu verringern. Eines der Vorhaben hat Mitte November auf der Agritechnica erste Ergebnisse aus der Praxis vorgestellt und zur Diskussion eingeladen.

Die Diskussion zwischen Projektbeteiligten, Lohnunternehmen und Landwirten zeigt, dass der Einsatz von NIR-Sensoren (NIRS)bei einem komplexen Substrat wie der Gülle an Grenzen bei der Messgenauigkeit kommen kann. "Jede Gülle ist anders" – so kann die Situation treffend beschrieben werden. Trotz aller Schwierigkeiten kann man feststellen, dass NIRS Messungen direkt am Güllefass genauer ausfallen als Proben, die im Güllelager gezogen werden. Die Lohnunternehmen berichteten, dass v.a. die jüngere Generation großes Interesse hat, die angestrebte Nährstoffmenge pro Fläche auch tatsächlich auszubringen, um wirtschaftlich und umweltgerecht düngen zu können. Aufnehmende Betriebe legen großen Wert darauf, zuverlässig zu erfahren, welche Nährstoffmengen sie mit dem Zukauf der Gülle bekommen und bezahlen. Die Kombination von NIR-Sensor und Ansäuerung der Gülle wurde von den Teilnehmenden als ein wichtiger Schritt hin zu einer noch gezielteren, umweltschonenden Gülleausbringung in der Zukunft bewertet.

Erfahrungen aus der Praxis

Einblicke in die Praxis gewährte bereits Anfang November Landwirt Stephan Künne im BZL-Web-Seminar zum MuD NIRS, das mit 100 Teilnehmenden großen Anklang fand. Künne, der mit seinem Betrieb am MuD NIRS teilnimmt, berichtete über seine Erfahrungen aus dem Projekt. Unter anderem sei es für ihn als Landwirt lohnend, sich mit neuen, umweltfreundlichen Verfahren, auseinanderzusetzen. Durch den Einsatz der NIR-Sensoren direkt bei der Ausbringung erhalte er durchgängig und in Echtzeit Informationen über die Nährstoffgehalte im Güllestrom. So könne er eine Über- oder Unterdüngung vermeiden und seine Bestände bedarfsgerecht mit Nährstoffen versorgen.

Bisherige Erkenntnisse aus den Modellvorhaben zeigen, dass ein Wirtschaftsdüngermanagement mit NIRS in Verbindung mit der richtigen Ausbringtechnik helfen kann, Mineraldünger einzusparen.

Weitere Informationen zum MuD-NIRS finden Sie hier:

https://www.ble.de/DE/Projektfoerderung/Foerderungen-Auftraege/Modellvorhaben/Pflanzliche-Erzeugung/NIR-Sensoren/NIR-Sensoren_node.html

https://mud-nirs.de/