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Auf meinem Acker wäre ich gerne ein Samenkorn

Erbsen und Ackerbohnen haben viele positive Eigenschaften für die landwirtschaftliche Praxis: Sie erweitern die Fruchtfolgen, tragen zur Bodenverbesserung bei und sind klimaschonend, da sie Stickstoff selbst erzeugen. Anbautechnik, Verarbeitung sowie die Vermarktungsmöglichkeiten stellt das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) am 13. Dezember 2022 von 16:30 bis 18:00 Uhr in einem kostenlosen Web-Seminar vor. Anmeldungen sind ab sofort möglich.

Das Thema lautete „Humusaufbau und Bodenschutz – welche Potenziale bietet die regenerative Landwirtschaft?“ Eine Fragestellung, die zurzeit offenbar sehr viele beschäftigt. Ziel des neuen Online-Formats des Netzwerks Leitbetriebe Pflanzenbau ist es, praktikable und innovative Ansätze aus der Praxis für die Praxis zu vermitteln. Dazu trugen zwei Netzwerkmitglieder – und ausgewiesene Bodenexperten – ihre Erfahrungen auf dem Gebiet der regenerativen Landwirtschaft vor. Die unterschiedlichen Maßnahmen, dies auf Betriebsebene – ökologisch und konventionell – umzusetzen, wurden von beiden Referenten dabei anschaulich aufgezeigt.

Der „Praxis-Talk“ konnte schon mit seiner Erstausgabe knapp 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem landwirtschaftlichen Umfeld für das neue Online-Format begeistern. Mehr als die Hälfte kamen aus der landwirtschaftlichen Praxis, aber auch die landwirtschaftliche Beratung und Forschung waren stark vertreten. In der neuen Veranstaltungsreihe, organisiert von der Koordinationsstelle Leitbetriebe Pflanzenbau, werden dieses Jahr noch sieben weitere „Praxis-Talks“ folgen.

Zwei Betriebe mit unterschiedlichen Philosophien – ein Ziel

Das Ziel beider Betriebe – einer ökologisch, einer konventionell bewirtschaftet – lautet: Humusaufbau und Förderung der Bodenfruchtbarkeit durch regenerative Landwirtschaft. Beim ersten „Praxis-Talk“ wurde deutlich, dass eine möglichst ganzjährige Bedeckung des Bodens und der intensive Einsatz von Zwischenfrüchten Schlüsselelemente darstellen, um lebendige und fruchtbare Böden aufzubauen.

Rico Platzdasch, Betriebsleiter des Quellwiesenhofs im nordöstlichen Hessen, stellte in seinem Vortrag eindrücklich dar, dass pflugloser Ackerbau in Verbindung mit ökologischer Bewirtschaftung möglich ist. „Auf meinem Acker wäre ich gerne ein Samenkorn“, so Platzdasch. Um das System weiter zu verbessern, nimmt der Betrieb an verschiedenen Projekten zur Praxisforschung teil.

Beim zweiten Vortrag lag der Fokus auf Mischkulturen und ganzjähriger Bodenbedeckung. Dadurch ist es dem Betriebsleiter Michael Reber, vom gleichnamigen Betrieb aus Schwäbisch Hall in den letzten Jahren gelungen, trotz enger Fruchtfolgen die Bodenfruchtbarkeit auf seinem Betrieb zu verbessern. Dieses Wissen gibt Reber durch Vorträge und Feldbesichtigungen auf seinem Betrieb an interessierte Personen weiter. Gemäß seinem Grundsatz: „Wissen vermehrt sich, wenn man es teilt.“

Save the Date: „Praxis-Talk“ #02 „Maßnahmen zur Biodiversitätssteigerung“ am 31. März 2022

Der Startschuss für das „Netzwerks Leitbetriebe Pflanzenbau“ fiel am 1. Oktober 2021. Der Austausch mit anderen Betrieben über nachhaltigen Pflanzenbau, die eigene Arbeit der Öffentlichkeit näherzubringen und die Zukunft des Ackerbaus aktiv mitzugestalten – das sind die Ziele des bundesweiten Netzwerks. Es wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) initiiert und ist ein Leuchtturmprojekt im Rahmen der BMEL-Ackerbaustrategie 2035. Das Netzwerk ist mit 56 landwirtschaftlichen Betrieben gestartet und soll im Jahresverlauf auf 100 Betriebe anwachsen. Die Leitbetriebe sollen Anlaufstelle sein für die interessierte Öffentlichkeit und für das Fachpublikum. Sie sollen zeigen, wie zukunftsfähiger Pflanzenbau in Deutschland funktioniert.

Bei Fragen zu den „Praxis-Talks“:
Johannes Augustin, FiBL Projekte GmbH
(im Namen der Koordinationsstelle Leitbetriebe Pflanzenbau)
Telefon: 069 7137699475
E-Mail: johannes.augustin@fibl.org

Bei Fragen zum Netzwerk Leitbetriebe Pflanzenbau:
David Müller & Carola Herckelrath
Koordinationsstelle Leitbetriebe Pflanzenbau
Telefon: 0228 410028-50
E-Mail: hallo@leitbetriebe-pflanzenbau.net