Abwechslungsreiche Fruchtfolge
Neben dem Anbau resistenter Sorten ist die Fruchtfolgegestaltung ausschlaggebend für die Pflanzengesundheit und sollte mit dem Wechsel von Blatt- und Halmfrucht sowie mehrjährigem Ackerfutterbau, Sommerung und Winterung erfolgen. Beispielsweise können bodenbürtige Fruchtfolgekrankheiten oder Fruchtfolgeschädlinge durch mehrgliedrige Fruchtfolgen kontrolliert werden. Mit dem Anbau von Zwischen- und Zweitfrüchten, die keine Wirtspflanze für den Schaderreger darstellen, ist es möglich, die Populationsdichte von Schaderregern, wie z. B. Nematoden zu reduzieren.
Vielfalt in der Sorten- und Kulturpflanzenwahl
Insbesondere bei windverbreiteten Erregern (z. B. Rost- oder Mehltaupilze) im Getreidebau kann eine vorbeugende Wirkung durch natürliche Barrierefunktionen und dem Verhindern einer erhöhten Konzentration von Schaderregern im Bestand erzielt werden, indem gleichzeitig unterschiedlich resistente Sorten angebaut werden. Krankheiten sind so in ihrer Entwicklung gehemmt und breiten sich weniger aus. Durch den im Ökolandbau häufig praktizierten Gemengeanbau, das heißt die Mischung verschiedener Kulturpflanzenarten – z.B. Klee- und Grasuntersaaten im Getreide –, kann man ebenfalls Krankheiten und Unkräuter reduzieren sowie die Ertragssicherheit erhöhen. Dafür sollten die Wirtspflanzen nicht nahe verwandt sein (z. B. Weizen und Triticale), um eine Anpassung der Schaderreger zu vermeiden.
Angepasste Bodenbearbeitung und Düngung
Es ist möglich, durch eine entsprechende Bodenbearbeitung die Infektionskette von Pflanzenkrankheiten zu durchbrechen, indem befallene Pflanzenteile untergepflügt oder die Lebensräume der Schädlinge zerstört werden. Das ist unter anderem für eine optimale Schneckenregulierung relevant. Eine bestmögliche Gestaltung der Düngerwirtschaft ist ein wichtiger Beitrag zur Gesunderhaltung und Stabilisierung natürlicher Abwehrmechanismen der Pflanzen.
Biotechnische Maßnahmen
Ausgangspunkt zur Terminierung und Entscheidung über direkte Pflanzenschutzmaßnahmen ist die Kenntnis über den Zuwanderungsverlauf und die Populationen der Schaderreger. Eine Möglichkeit zur Erfassung des Flugverhaltens von Insekten basiert auf der Nutzung von Sexualduftstoffen (Pheromonen). Die biologische Grundlage, die dafür genutzt wird, ist das Paarungsverhalten von Schmetterlingen, bei denen die Weibchen Pheromone ausscheiden, um die Männchen anzulocken.
Für eine Überwachung des Einflugs von Schädlingen werden mit Pheromon-Kapseln bestückte Klebfallen im Bestand verteilt, die dann paarungswillige Männchen anlocken. Diese Methode wird besonders bei Wickler-Arten im Obst- und Weinbau, aber auch bei Lebensmittelmotten im Vorratsschutz angewendet. Seit einiger Zeit wird dieses Verfahren auch bei Schnellkäfern eingesetzt, um den Drahtwurmbefall an Kartoffeln zu überwachen. Die Klebflächen und Pheromonkapseln müssen regelmäßig ausgetauscht werden, um eine gleichmäßige Fangleistung zu gewähren.