Christof Clauss war es wichtig, seinen Söhnen beste Voraussetzungen für eine zukunftsfähige Bewirtschaftung mitzugeben. Daher setzt er auf den Einsatz digitaler Technologien. So werden – untypisch für einen Weinbaubetrieb – alle Flächen mithilfe sogenannter Real Time Kinematik (RTK), also Echtzeitbewegung, bewirtschaftet. Das Tool ermöglicht es, dass Landmaschinen exakt gesteuert werden können. Mit dieser innovativen Technologie ist besonders effektives und schonendes Arbeiten möglich.

Untypisch für Ostfildern, aber als Folge des Klimawandels, sind auch manche Weinsorten wie Riesling, die auf dem Biohof Domäne Weil kultiviert werden. Paul Clauss verwendet pilzwiderstandsfähige Rebsorten – sogenannte PIWIs. Dadurch spart er neben Pflanzenschutzmitteln wie Kupfer auch Arbeitszeit, da er seltener mit dem Traktor durch den Weinberg fahren muss. Davon profitieren neben dem Junglandwirt vor allem Umwelt, Klima und Böden.

Die Vermarktung für die Erzeugnisse des Biohofs Domäne Weil ist so vielfältig wie das Angebot.

Kräuter und Gemüse werden zum Teil über eine Handelskette vermarktet. Menschen aus der Region können die Produkte zudem in zwei Hofläden erwerben. Dabei kommt dem Bioland-Hof die strategisch sehr günstige Lage mit direkter Anbindung an die Metropolen Stuttgart und Esslingen zugute – eine gute Voraussetzung, um Stadt und Land näher zusammenzubringen. Dazu könnten auch die aktuellen Pläne beitragen: Die historischen Gebäude der Hofanlage sollen umfassend saniert werden, um ein modernes Weingut mit „gläserner Produktion“ und Gastronomie zu etablieren.