Durch die höheren Temperaturen in der Atmosphäre kann die Luft mehr Wasser aufnehmen, was die Wahrscheinlichkeit von Dauer- und Starkregen erhöht. Dauerregen wird meist in Verbindung mit Gebirgen beobachtet, Starkregen kann überall auftreten. Im Sommer muss mit einem Wechsel von Trockenperioden und Starkregen gerechnet werden. Wasser kann in einen trockenen Boden nur schwer eindringen, so dass das Niederschlagswasser bei einer Hangneigung meist abfließt und den landwirtschaftlichen Kulturen nicht zur Verfügung steht. Bei nicht ausreichender Bodenbedeckung wird ein Teil des Oberbodens abgetragen (Bodenerosion), was einen erheblichen ökologischen und wirtschaftlichen Schaden bedeutet.
Daten des DWD zeigen, dass seit 1881 die Niederschlagsmengen im Winter deutlich gestiegen sind (+52,0 mm), wobei die Niederschläge aufgrund der milderen Temperaturen meist als Regen fallen. Bei nicht ausreichender Bodenbedeckung kommt es zu Bodenerosion. Die hohen Niederschlagsmengen führen gleichzeitig dazu, dass die Nährstoffe in tiefere Bodenschichten verlagert werden.
Durch die zurückgehenden Sommerniederschläge (-10,0 mm) besteht immer mehr die Notwendigkeit die Winterniederschläge zurückzuhalten, um sie in den folgenden Monaten nutzen zu können. Neben der Speicherung in Talsperren und Rückhaltebecken ist auch eine bessere Versickerung in den Böden notwendig, damit das Wasser in den Grundwasserspeicher gelangt. Damit steigt die Bedeutung der Wälder, denn die höchste Grundwasserneubildung wird unter Laubwäldern beobachtet. Unter Nadelwäldern ist sie etwas geringer, da hier auch im Winter Transpiration stattfindet. Ein höherer Grundwasserstand kommt dann auch der Landwirtschaft zugute.
Durch den Klimawandel verändern sich die Anbaubedingungen in Deutschland. Neben den im Mittel steigenden Temperaturen ist mit einer größeren Variabilität vor allem beim Niederschlag zu rechnen. Auf diese Veränderungen muss sich die Landwirtschaft einstellen und vorbereiten.