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Die Anwendungen Cpix und CarboCheck sind für die landwirtschaftliche Produktion praktische Werkzeuge, um aktiv zum Klimaschutz beizutragen und den Humus- bzw. Kohlenstoffgehalt im Boden zu optimieren.
Wird beispielsweise durch die Nutzung der beiden Anwendungen eine jährliche Anreicherung des Bodenkohlenstoffvorrats von vier Promille erreicht, könnten laut Berechnungen der Projektbeteiligten die jährlichen Kohlenstoffdioxidemissionen in der Landwirtschaft um bis zu 18 Prozent gesenkt werden.
Ackerböden bergen ein großes Potenzial, ihren Humusgehalt und damit auch ihren Kohlenstoffgehalt zu erhöhen. Durch den Eintrag von organischem Material und Humus auf landwirtschaftlich genutzten Flächen kann somit aktiver Klimaschutz betrieben werden. Dies erfordert jedoch ein gezieltes Bodenmanagement, das für jeden Standort individuell auf Grundlage von Boden- und Klimadaten geplant werden muss.
Unter dem Begriff Humus wird die gesamte tote organische Substanz eines Bodens zusammengefasst. Humus besteht etwa zur Hälfte aus Kohlenstoff (C). Durch Photosynthese entziehen Pflanzen der Atmosphäre Kohlenstoffdioxid (CO2) und bilden daraus pflanzliche Biomasse, der Kohlenstoff wird also in den Pflanzen gebunden. Der Anteil organischen Materials im Boden erhöht sich sowohl über die Wurzeln als auch durch ober- und unterirdische Pflanzenreste, die auf der Fläche und im Boden zersetzt werden. Damit steigt auch der Anteil des im Boden gespeicherten Kohlenstoffs an.
Mit der App Cpix können Landwirtinnen und Landwirte anhand von Fotos der Bodenfarbe den aktuellen Gehalt an organischem Kohlenstoff im Boden abschätzen. Über eine Bewertungsfunktion werden die ermittelten Kohlenstoffgehalte unter Berücksichtigung von Standortbedingungen wie Boden, Klima und Nutzungsform eingeordnet.
Anhand von Vergleichswerten wird anschließend eine Plausibilitätsprüfung durchgeführt und der Humusgehalt des Bodens berechnet. Dieser Wert wird in der Software CarboCheck zur Abschätzung der Humusentwicklung verwendet.
Die Software CarboCheck ist eine Anwendung zur Humusbilanzierung und Vorhersage einer Humusanreicherung. So können Landwirtinnen und Landwirte auf Grundlage wissenschaftlicher Modelle teilschlagspezifisch modellieren lassen, wie sich die Kohlenstoff- und Humusgehalte im Boden zeitlich entwickeln können.
Dabei werden Parameter wie die individuelle Fruchtfolge, die organische Düngung und die Bewirtschaftungsform berücksichtigt. Darüber hinaus kann die eigene Wirtschaftsweise mit anderen Managementstrategien verglichen werden, um einen zusätzlichen Humusaufbau zu fördern.
Das Ergebnis wird über eine Ampel angezeigt. So wird deutlich, ob durch die aktuelle Bewirtschaftung Humus im Boden angereichert wird (grünes Licht) oder ob die Humusvorräte abgebaut werden (rotes Licht). Verändert sich der Humusvorrat im Boden nicht wesentlich, wird dies durch ein gelbes Licht angezeigt.
Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert und ist bereits abgeschlossen, Laufzeit 2018 bis 2022.
Letzte Aktualisierung: 23.08.2023