Will er wirklich die Verantwortung für einen Betrieb mit häufig starkem finanziellen Druck sowie hoher Arbeitsbelastung übernehmen? Könnte er den Start in die Selbständigkeit auch finanziell stemmen? Eigenkapital hat er bisher nicht aufbauen können. Traut er es sich zu, der zunehmenden gesellschaftlichen Kritik an der Landwirtschaft zu begegnen? Und wie würde sich das Zusammenleben mit einer bisherigen Bauernhoffamilie entwickeln? Und wird ihm genügend Freiraum zur Weiterentwicklung des Betriebes eingeräumt?
In einem persönlichen Gespräch, welches nach Zurücksenden des Fragebogens mit den Expertinnen und Experten der Vertrauensstelle der NRW-Initiative der außerfamiliären Hofnachfolge führt, wird es wesentlich konkreter. Verschiedene Rahmenbedingungen werden abgeklopft und Optionen vorgestellt. Es wird danach gefragt, ob er einen Betriebszweig bevorzugt, z. B. die Milchviehhaltung oder die Schweinemast. Ob er einen Betrieb im Haupterwerb oder Nebenerwerb anstrebt. Ob es ein konventionell geführter oder ein Biobetrieb sein soll.
Hier erfährt man auch, ob es entsprechende Familien bzw. Betriebe gibt, die eine Nachfolgerin/einen Nachfolger suchen. Manche können sich im Rahmen der Übergabe eine verbilligte Pacht vorstellen, andere wollen ihr Lebenswerk komplett in außerfamiliäre Hände legen.
Nach intensivem Nachdenken und vielen Gesprächen mit seiner Partnerin und anderen ihm nahestehenden Personen steht für ihn fest, dass er gerne im Haupterwerb wirtschaften möchte. Voraussetzung für ihn ist, dass der zukünftige Betrieb es ihm und später seiner Familie ermöglicht, ein für alle ausreichendes Einkommen zu erwirtschaften. In seinen Lehrjahren war er übrigens sowohl auf einem Milchvieh-, wie auch auf einem Schweinebetrieb. Die Milchviehhaltung würde ihm aber mehr Spaß machen.