Distickstoffoxid (N2O), allgemein bekannt als Lachgas, ist fast 300-mal klimaschädlicher als CO2. In der Industrie konnten die Lachgas-Emissionen aufgrund optimierter Verfahren drastisch gesenkt werden. Daher ist die Landwirtschaft heute für einen Großteil der N2O-Emissionen in Deutschland verantwortlich. Hauptquellen für Lachgas-Emissionen sind stickstoffhaltige Düngemittel und die Tierhaltung.
Lachgas entsteht, wenn Stickstoff im Boden umgesetzt wird. In der Regel entweicht im Schnitt 0,6 Prozent des Stickstoffeintrags auf Produktionsflächen in die Luft. Von einer Stickstoffgabe von 200 kg N gehen also etwa 1,2 kg verloren. Stellschrauben sind vor allem Nitrat- und Ammoniumstickstoff.
Ein effizientes Stickstoffmanagement – vom Füttern bis zum Düngen – ist der entscheidende Hebel, um die Lachgas-Emissionen zu verringern. Das Ziel ist eine hohe Stickstoffeffizienz mit kleinen N-Salden zu erreichen. Denn je kleiner die Bilanzüberschüsse, umso geringer auch die Nitratauswaschung sowie die Lachgas- und Ammoniak-Emissionen.
Präzisionsverfahren beim Düngen sowie bodennahe Ausbringtechnik erleichtern passgenaue Stickstoffgaben. Nitrifikationshemmer verringern darüber hinaus Lachgas-Emissionen in den ersten Wochen nach der Düngung. Außerdem vermindert alles, was Stickstoff in den oberen Bodenschichten pflanzenverfügbar festhält, N2O-Emissionen. Vorfruchtwirkung, Zwischenfruchtbau und biologische N-Fixierung sind also pflanzenbauliche Mittel der Wahl. Daneben sichern verdichtungsfreie Böden mit günstiger Bodenstruktur eine hohe N-Effizienz. Am Ende zählt der betriebsspezifische Mix an Maßnahmen, um die Lachgas-Emissionen auf ökonomisch nachhaltigem Ertragsniveau in Schach zu halten.