Ein interdisziplinäres Forscherteam der Universität Bayreuth und der Universität Kopenhagen fand heraus, dass man den im Boden gebundenen Phosphor über die gezielte Düngung von Silizium wieder verfügbar machen kann. Silizium mobilisiert nämlich den an Eisen gebundenen Phosphor, sodass dieser von den Pflanzenwurzeln aufgenommen werden kann.
Wenn Landwirtinnen und Landwirte ihren Böden also genau dosierte Mengen Silizium zuführen, können sie ohne Ernteverluste für gewisse Zeit – gegebenenfalls sogar über mehrere Jahre – auf phosphorhaltige Dünger verzichten, so die Wissenschaftler. Silizium ist im Überfluss vorhanden: Es ist nach Sauerstoff und Eisen das dritthäufigste Element der Erde. Gewonnen wird es meist aus Sand.
Es gibt noch weitere positive Effekte der Silizium-Düngung. Wie die Forscher in zahlreichen Versuchen herausfanden, können Siliziumverbindungen auch enorme Mengen an Wasser im Boden speichern. So konnte gezeigt werden, dass ein Prozent mehr amorphe Silikate in den oberen 20 Zentimetern des Bodens 40 Prozent mehr pflanzenverfügbares Wasser bedeuten. In Dürreperioden könnte solches Wasser für die Pflanzen lebenserhaltend sein und Ernteverluste deutlich mindern.
Wichtig ist nach Aussagen der Forscher jedoch, dass das Silizium sehr genau dosiert wird. Denn gelangt zu viel Silizium in den Boden, könnten zu große Mengen an Nährstoffen in kurzer Zeit freigesetzt werden. Im ungünstigsten Fall werden die Nährstoffe dann ausgewaschen und gelangen in Oberflächengewässer. Hier bedarf es daher noch weiterer Forschung, welche Siliziummengen bei welcher Bodenart und Pflanze sinnvoll sind.
Letzte Aktualisierung 25.10.2023