Hier beginnt der Hauptinhalt dieser Seite

Zucker aus Cyanobakterien: Natürliches Herbizid als Alternative zu Glyphosat?

Erbsen und Ackerbohnen haben viele positive Eigenschaften für die landwirtschaftliche Praxis: Sie erweitern die Fruchtfolgen, tragen zur Bodenverbesserung bei und sind klimaschonend, da sie Stickstoff selbst erzeugen. Anbautechnik, Verarbeitung sowie die Vermarktungsmöglichkeiten stellt das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) am 13. Dezember 2022 von 16:30 bis 18:00 Uhr in einem kostenlosen Web-Seminar vor. Anmeldungen sind ab sofort möglich.

Anders als gewöhnliche Kohlenhydrate, die in der Regel als Energiequelle für Wachstum dienen, hemmt das neu entdeckte Zuckermolekül mit dem wissenschaftlichen Namen "7-desoxy-Sedoheptulose" – kurz 7dSh – das Wachstum von Mikroorganismen und Pflanzen. Der Zucker blockiert dabei ein Enzym des sogenannten Shikimatwegs. Dieser Stoffwechselweg kommt nur in Mikroorganismen und Pflanzen vor. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stufen den Wirkstoff daher als unbedenklich für Menschen und Tiere ein und wiesen dies auch bereits in ersten Untersuchungen nach.

Genau dieser Stoffwechselweg wird auch durch den umstrittenen Wirkstoff Glyphosat gehemmt. "Anders als bei Glyphosat handelt es sich bei dem neu entdeckten Desoxy-Zucker jedoch um ein reines Naturprodukt", sagt Professor Klaus Brilsauer vom Institut für Organische Chemie der Uni Tübingen. "Wir erwarten für 7dSh eine gute Abbaubarkeit und eine geringe Ökotoxizität". 7dSh hemme das Pflanzenwachstum vielversprechend. Die Wissenschaftler sehen daher eine Chance, es als natürliches Herbizid einzusetzen. Die Wirksamkeit im Feld, die Abbaubarkeit im Boden und die Unbedenklichkeit gegenüber Nutztieren und Menschen müssten jedoch noch in umfassenden Langzeitstudien erforscht werden, so das Forscherteam.

<link https: uni-tuebingen.de universitaet aktuelles-und-publikationen newsfullview-aktuell article ungewoehnlicher-zucker-aus-cyanobakterien-wirkt-als-natuerliches-herbizid externen link im neuen>Zur Originalmeldung der Uni Tübingen