Das Bundeszentrum für Weidetiere und Wolf (BZWW) war am vergangenen Wochenende (21. Juni 2025) beim Bundesjägertag in Bonn vertreten. Der Bundesjägertag ist das höchste Entscheidungsgremium des Deutschen Jagdverbands (DJV).
Die Leiterin des BZWW, Anja Nährig, beteiligte sich an der „Themeninsel Wolf“. In diesem Rahmen diskutierte sie mit Lena Düpont (MdEP), Isabell Mackensen-Geis (MdB, SPD) und Jörg-Andreas Krüger (NABU-Präsident). Anja Nährig brachte die Themen der Weidetierhaltung ein, insbesondere die Frage, wie sich Weidetiere in Zukunft noch besser schützen lassen.
Schwerpunkt des Gesprächs war die Entnahme schadstiftender Wölfe. Diese Maßnahme soll eine Ergänzung zum unverzichtbaren Herdenschutz mit Zäunen und Hunden darstellen. Die Teilnehmenden des Gesprächs waren sich einig: In der Praxis muss die Umsetzung von genehmigten Entnahmen schneller und rechtssicher erfolgen, damit Übergriffe auf Nutztiere besser verhindert werden können.
Nur so kann die Weidetierhaltung wirtschaftliche Stabilität erreichen und ihren wichtigen Aufgaben nachkommen: dem Erhalt der Biodiversität, einem weiträumigen Küsten- und Deichschutz sowie einer artgerechten Tierhaltung mit der Erzeugung von hochwertigen Fleisch- und Milchprodukten.
Zum Hintergrund: In zwölf deutschen Bundesländern sind Wolfsrudel bestätigt. 2023 wurden in Deutschland 1268 Übergriffe durch Wölfe auf Weidetiere gemeldet, in deren Folge 5725 Tiere starben oder als vermisst gemeldet wurden.
Anja Nährig brachte beim Bundesjägertag die Problematik auf den Punkt: „Die Koexistenz von Weidetieren und Wolf wird nur funktionieren, wenn der Mensch sie richtig managt.“