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Artikel Aktuelles

Integrierter Pflanzenschutz und Ackerbohnen-Beisaat im Raps Frühjahrsbericht aus NRW

Die Rapsblüte ist im vollen Gange. Wie sehen die Bestände in diesem Frühjahr auf dem Demonstrationsbetrieb Niklas Schulte nördlich von Münster aus?

Raps am 11.04.24, Betrieb Schulte, Altenberge
Niklas Schulte

Angela Sievernich (LWK NRW)    Der Raps blüht, die Bienen fliegen. Niklas Schulte, Demonstrationsbetrieb im Modell- und Demonstrationsvorhaben „Demonstrationsbetriebe Integrierter Pflanzenbau“ freut sich, dass in diesem Jahr der Schädlingsbefall auf seinen Rapsschlägen gering war und er deshalb auf den Insektizideinsatz verzichten konnte. In einer nassen Saison wie dieser ist er für jede Überfahrt, die nicht unbedingt notwendig ist, dankbar. Die Bestände wurden neben Pflanzenkontrollen mit Gelbschalen und neuerdings auch mit digitalen Gelbschalen auf Schädlingsbefall im Herbst (Rapserdfloh, Schwarzer Kohltriebrüssler) und im Frühjahr (Gefleckter Kohltriebrüssler, Großer Rapsstängelrüssler, Rapsglanzkäfer) kontrolliert. Da die jeweiligen Schadschwellen in der Gelbschale (Rüsslerarten, Rapserdfloh) bzw. an den Pflanzen (Rapserdfloh, Rapsglanzkäfer) nicht überschritten wurden, konnten in diesem Jahr die Insektizidbehandlungen ausbleiben. In anderen Regionen zeigten sich teilweise starke Zuflüge, weshalb bei vielen Rapsanbauern Insektizidbehandlungen erforderlich waren.

Mit dem Anbau von Winterraps hat der Betrieb erst vor zwei Jahren begonnen. Für einen Betrieb mit dem Schwerpunkt Schweinemast ist der Raps keine übliche Kultur. Jedoch war der Anbau eine gute Möglichkeit, die Fruchtfolge um eine Blattfrucht zu erweitern und einen Wirkstoffwechsel zur Ackerfuchsschwanzbekämpfung realisieren zu können.

Der Betriebsleiter baut den Raps zusammen mit Sommer-Ackerbohnen als Beisaat an. Diese werden vor der Aussaat mit dem Düngerstreuer ausgebracht. Seit dieser Saison versucht der Betrieb jedoch das Verfahren zu vereinfachen und sie mit einem pneumatischen Sägerät, montiert auf der mechanischen Sämaschine mit Kreiselegge, parallel zur Aussaat auszubringen. Eine Vorauflauf-Herbizidbehandlung ist möglich. Die Ackerbohnen frieren in der Region sicher ab und können dem Raps so Stickstoff zur Verfügung stellen. Da der Betrieb ansonsten keine Leguminosen anbaut, stellt die Beisaat für den Betrieb eine gute Möglichkeit zur Diversifizierung seiner angebauten Kulturen dar. Ertraglich wurde der Raps bisher nicht negativ beeinflusst. Im Gegenteil ist der Betrieb davon überzeugt, dass der Raps von der Ackerbohne profitiert.

Ein Imker freut sich dieses Frühjahr wieder über den Raps, an dem er gerne seine Bienen aufstellt. Die Randstreifen entlang des Vorfluters bieten sich dazu sehr gut an. Es handelt sich um einen drei Meter breiten Pufferstreifen, eingesät mit einem Kleegras-Gemenge, auf dem keine Pflanzenschutz- oder Düngemaßnahmen erfolgen.

Ein Wermutstropfen jedoch bleibt: Eine seiner Rapsflächen muss im Frühjahr umgebrochen werden, da der Raps sich aufgrund der Nässe nicht zufriedenstellend entwickelt hat. Dort wird nun Mais eingesät.